Bioökonomie in der Hightech-Agenda

Das Bundeskabinett hat am 31. Juli die neue Hightech-Agenda beschlossen. Damit richtet die Bundesregierung ihre Forschungs-, Technologie- und Innovationspolitik neu aus, um Deutschland für die Zukunft handlungs- und wettbewerbsfähig zu machen. „Wir bringen Deutschland auf das nächste Level – ´Made in Germany´soll weltweit für technologische Exzellenz stehen“, so Dorothee Bär, Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR).

Mit KI zu nachhaltigen Bioraffinerieprozessen

In der Bioraffinerie wird Biomasse aus pflanzlichen Roh- und Reststoffen in ihre Bestandteile zerlegt und vielfältig verwertet – etwa zur Herstellung nachhaltiger Chemikalien – die erdölbasierte Substanzen in zahlreichen Alltagsprodukten wie Kunststoffe ersetzen können. Doch auch in Bioraffinerien werden zur Trennung der Biomasse teils Lösungsmittel verwendet, die fossilen Ursprung haben.

Algenproduktion an Biogasanlagen koppeln

Ob Agrarreststoffe wie Stroh, Lebensmittelabfälle aus der Biotonne oder Mist und Gülle aus der Tierhaltung: In Biogasanlagen werden bundesweit verschiedenste Rest- und Abfallstoffe mithilfe von Mikroorganismen vergoren und zu Biogas und anderen Gärprodukten umgewandelt. Das auf der versiegelten Fläche einer Biogasanlage gesammelte Oberflächenwasser muss jedoch gelagert und gereinigt werden, damit es wieder ins Grundwasser eingeleitet werden kann.

Chemikalien aus Industrieabgasen

Wie sich Industrieabgase sinnvoll nutzen lassen, zeigt das BMFTR-geförderte Forschungsprojekt Power2Polymers, das durch die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen koordiniert wird. Nun ist es dem Projektpartner Prefere Paraform gelungen, zwei Tonnen nachhaltiges Methanol zu Paraformaldehyd zu verarbeiten. Daraus sollen neuartige mehrwertige Alkohole (Polyole) entstehen, die in Klebstoffen, Beschichtungen sowie Schmier- und Dichtstoffen eingesetzt werden können.