Aktuelles und Hintergründe zum biobasierten Wirtschaften

In Teil 2 der Doku „Mission Negative Emissionen“ steht das faszinierende HyBECCS-Verfahren im Mittelpunkt: Hier wird aus Biomasse Wasserstoff als Energieträger gewonnen. Das dabei anfallende CO₂ wird langfristig gespeichert, zum Beispiel in Biomaterialien oder direkt im Boden.

Mit molekularen Fließbändern zu neuen Wirkstoffen

Viele wichtige Medikamente, wie Antibiotika und Krebsmedikamente, stammen von Naturstoffen aus Bakterien ab. Bakterielle Enzymkomplexe, molekulare Maschinen in der Zelle, fertigen die Wirkstoffmoleküle nach dem Fließbandprinzip: Bauteile werden systematisch zu komplexen Produkten zusammengesetzt, wobei verschiedene Fertigungsstraßen unterschiedliche Produkte ergeben. So entsteht eine immense Vielfalt an Naturstoffen. In der Natur ist das eine Strategie, dank der sich die Bakterien in den unterschiedlichsten Lebensräumen behaupten.

Methanreduzierende Futtermittelzusätze für Nutztiere

Methan ist das zweitwichtigste Treibhausgas nach Kohlendioxid (CO₂). Ein Gramm Methan treibt die Erderwärmung um ein Vielfaches stärker an als die gleiche Masse CO₂. Die Landwirtschaft ist nach Angaben des Umweltbundesamtes für rund zwei Drittel des Methanausstoßes in Deutschland verantwortlich. Allein die Rinderhaltung verursacht dabei mehr als die Hälfte der hier erzeugten Methanemissionen. Um die Klimaziele zu erreichen, will die Bundesregierung die Methanemissionen bis 2030 um 30 % reduzieren.

„Mit Kuhzellen Vollmilch im Bioreaktor produzieren“

Milch aus dem Bioreaktor statt wie traditionell aus dem Euter: Das 2022 gegründete Start-up Senara aus Freiburg gewinnt aus der Milch gesunder Kühe milchproduzierende Zellen, vermehrt diese in Stahltanks und stellt so Milch her, die eine vollwertige Alternative zum Klassiker darstellen kann. Gründerin und Geschäftsführerin Svenja Dannewitz erläutert, wo die Vorteile von zellbasierter Milch liegen und wie Senara damit die Milchwirtschaft nachhaltiger machen möchte.

Allianz aus Mikroalge und Bakterium

Im Boden leben unzählige Mikroorganismen wie Bakterien, Pilze und Algen. Diese unsichtbaren Kleinstlebewesen bilden Lebensgemeinschaften in unterschiedlichster Form und sorgen so für einen reibungslosen Nährstoffkreislauf und damit für fruchtbare Böden und Pflanzenwachstum. Wie diese Mikroorganismen zusammenarbeiten und welche Faktoren das Wachstum fördern oder hemmen, wird seit Jahren an der Friedrich-Schiller-Universität Jena erforscht.

Gärtnern mit urinbasiertem Recyclingdünger

Pflanzen brauchen Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphor zum Wachsen. Die konventionelle Landwirtschaft setzt daher meist auf Kunstdünger, die Ökosysteme und Umwelt gleichermaßen belasten. Im Ökolandbau sind synthetische Dünger verboten. Forschende vom Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) setzen auf einen urinbasierten Recyclingdünger, der Rohstoffe und Umwelt gleichermaßen schont.

Schlüssel-Gen für giftiges Alkaloid in Gerste entdeckt

Pflanzen vermitteln ihre Wechselwirkungen mit der Umwelt über chemische Signale. Ein Beispiel dafür ist das Alkaloid Gramin, das von Gerste, einer der weltweit am häufigsten angebauten Getreideart, produziert wird. Gramin bietet Schutz vor pflanzenfressenden Insekten und Weidetieren und hemmt das Wachstum anderer Pflanzen. Insbesondere in den grünen Pflanzenteilen wie Blättern und Halmen ist der Giftstoff präsent, kaum jedoch in den Körnern, die für die Lebensmittelherstellung bedenkenlos genutzt werden können.