Vegane Ei-Alternative aus der Ackerbohne kommt

Ob gekocht, gebraten oder als Backwerk: Eier sind aus dem Alltag vieler Menschen kaum wegzudenken. Allein in Deutschland werden nach Angaben des Bundesamtes für Ernährung und Landwirtschaft jährlich 19,9 Milliarden Eier verbraucht. Das entspricht einem Pro-Kopf-Verbrauch von durchschnittlich 239 Eiern pro Jahr. Während für andere tierische Produkte wie Milch oder Fleisch längst pflanzliche Alternativen auf dem Markt sind, gibt es für das Ei bislang kaum vegane Varianten. Doch das soll sich bald ändern.

Aufforsten ohne Plastikmüll

Die Rinde junger Bäume ist ein Festmahl für so manchen Waldbewohner. Doch gerade junge Pflanzen überleben diese Schäden oftmals nicht. In Aufforstungen werden Bäume deshalb häufig durch sogenannte Wuchshüllen geschützt: Das grobmaschige Material umgibt den Stamm und hält hungrige Mäuler fern. Eigentlich müssten diese Hüllen nach drei bis fünf Jahren entfernt werden – doch aus Personalmangel oder anderen Gründen ist das nicht immer der Fall. Dann zersetzen sich die Baumhüllen mit der Zeit und enden als Klein- und Mikroplastik in der Natur.

Lignin-Bioraffinerien profitabler machen

Bioraffinerien sind wesentliche Technologien, um die chemische Industrie vom Erdöl zu biobasierten Produkten zu führen. In ihnen werden die unterschiedlichen Inhaltsstoffe der pflanzlichen Biomasse schrittweise verwertet, sodass am Ende nur ein kleiner Rest bleibt – der dann immer noch zur Biogaserzeugung taugt. Wie eine solche Bioraffinerie besonders wirtschaftlich arbeiten kann, hat das Verbundprojekt ELBE-NH erforscht und die entsprechenden Prozessschritte entwickelt. Gefördert wurde das Vorhaben vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Von Kimchi, Käse und Aromen: Fermentation im Trend

Mikroorganismen sind die Helden der Fermentation: Sie wirken im Sauerteig, in der Joghurtmaschine oder in den Stahltanks der Biotechnologie-Industrie. Hier setzen die Zellen Umwandlungsprozesse in Gang und stellen durch Gärung oder andere Stoffwechselprozesse interessante Produkte her. Schon vor Jahrtausenden machten Menschen mit dieser Methode Lebensmittel haltbar, bekömmlich und nährstoffreicher. Dass dabei Mikroorganismen am Werk sind, wurde erst sehr viel später entdeckt.

Ideenschmiede für nachhaltige Food-Innovationen

Der Trend beim Kauf von Lebensmitteln geht in Richtung Nachhaltigkeit. Vor allem regionale und pflanzenbasierte Produkte sind gefragt. Food-Innovationen wie Insektenburger oder Algenpasta drängen auf dem Markt und zeigen, wie die Lebensmittelproduktion künftig umweltfreundlicher und nachhaltiger werden kann. Noch werden für die Lebensmittelproduktion – einschließlich Transport und Lagerung – enorme Mengen an Wasser, Energie und Rohstoffen verbraucht. Die Art, wie wir uns ernähren, hat demnach großen Einfluss auf Umwelt und Klima.

„Vertical-Farming-Systeme könnten uns künftig auch mit Weizen versorgen“

Die Ernährung der Zukunft liegt Susanne Baldermann am Herzen. Ihr Forschungsziel: eine gesunde Ernährung innerhalb der planetaren Grenzen ermöglichen. Ein Aufenthalt in Japan hatte die promovierte Lebensmittelchemikerin einst zur Forschung an Algen inspiriert, aber auch den Blick für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion geschärft. Moderne Agrarsysteme wie das Vertical Farming sieht sie als einen Weg, eine gesunde Ernährung auch künftig zu sichern. Dafür nimmt Baldermann auch sekundäre Pflanzenstoffe von Indoor-Gemüse und -Kräutern ins Visier.

Wiesen und Weiden ökologisch wertvoll bewirtschaften

Knapp ein Drittel der landwirtschaftlichen Nutzfläche Deutschlands sind Wiesen, Weiden und Mähweiden. Das sogenannte Grünland zählt naturbelassen weltweit mit zu den artenreichsten Ökosystemen und kann sich Fachleuten zufolge bedingt sogar mit dem Artenreichtum der Regenwälder messen. Wiesen und Weiden sind nicht nur für Insekten eine wichtige Nahrungsquelle. Sie sind auch gegenüber Unwettern widerstandsfähiger und können über lange Zeit Kohlenstoff im Boden speichern.

NaturFutur: Renaissance der Fermentation - Bioökonomie im Gespräch

Fermentierte Lebensmittel erleben eine Renaissance in der modernen Küche, gleichzeitig kann präzise Fermentation – ob als Methode für die Herstellung veganer Lebensmittel oder als industrielle Produktionsmethode in der Industrie – zu einer nachhaltigen Wirtschaft und (Konsum)Gesellschaft beitragen. In dieser Ausgabe von “Bioökonomie im Gespräch” wollen wir dem Potenzial der Präzisionsfermentation sowie neuen Ansätzen der zellulären Landwirtschaft auf die Spur kommen und besser verstehen, was der technologische Fortschritt bedeutet– für die Wissenschaft, die Bioökonomie, unser Konsumverhalten und unseren zukünftigen Alltag. Ein Gespräch mit Alexis Goertz und Jonas Grube (beide von Edible Alchemy), Sandra Wilde (Formo), Grzegorz Kubik (Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB) und Lisa Franke (TU Berlin & CellAg. Es moderiert Sandra Wirsching (bioökonomie.de). BürgerWissenschaftsDialog ist Teil des Ausstellungsprojektes NaturFutur vom 2. November bis 5. Dezember 2021 im Museum für Naturkunde Berlin.