Thomas Brück – Der Ölinnovator

Können Algen und Hefen unser Klima retten? Für Thomas Brück stellen die oleogenen Mikroorganismen eine wichtige Ölquelle der Zukunft dar – eine Alternative zu fossilen Rohstoffen und flächenintensiven Pflanzenölen. Als Leiter des Werner Siemens-Lehrstuhls für Synthetische Biotechnologie an der TU München erforscht er natürliche Kreisläufe und Organismen und macht sie mit biotechnologischen Verfahren für industrielle Prozesse fit. Seine Vision ist, durch innovative Technologien und klimaneutrale Produkte mehr Nachhaltigkeit in unser Wirtschaften zu bringen. Hierfür engagiert er sich als Forscher, Gründer und auch als Mitglied des Bioökonomierats.

Nicht alle wollen den bioökonomischen Wandel

Bioökonomie und der Wandel hin zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise: Das klingt für die meisten Leute zunächst nach jeder Menge Forschung, Technik und Geschäftsmodellen. Dennis Eversberg hingegen denkt dabei zuerst an Menschen und Mentalitäten. Eversberg ist Soziologe an der Universität Jena und leitet das Forschungsprojekt „Mentalitäten im Fluss – Vorstellungswelten in modernen bio-kreislaufbasierten Gesellschaften“. Dessen Ziel ist es zu verstehen, welche Haltungen der Menschen es zur Bioökonomie gibt und was das für die Entwicklung der Bioökonomie bedeutet.

Holzbauten mit enormen Potenzial als Kohlenstoffspeicher

Bauen mit Holz gewinnt immer mehr an Bedeutung. Im Vergleich zu Häusern aus Stahl und Beton speichern Bäume CO2-Emissionen, so dass der Baustoff Holz einen deutlich geringeren ökologischen Fußabdruck hat. Gerade mit Blick auf eine wachsende Weltbevölkerung könnten Holzhäuser in Städten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten, wie eine Studie des Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) zeigt.
 

Epoxidharz aus Orangenschalen

Biobasiert – aber nicht ganz. Das liest man immer wieder, wenn man sich mit nachhaltigen Baustoffen wie beispielsweise Biofaserverbundwerkstoffen beschäftigt. Zwar gibt es Naturfasern mit hervorragenden ökologischen und technischen Eigenschaften, doch um daraus den gewünschten Werkstoff herzustellen, wird auch Harz benötigt. Und da fällt die Wahl bislang häufig auf erdölbasierte Produkte, weil geeignete nachhaltige Alternativen begrenzt sind.

Lupinen als Tierfutterersatz

Soja ist als proteinhaltige Pflanze vor allem als Tierfutter begehrt. Etwa ein Viertel des im Tierfutter enthaltenen Eiweißes entfällt auf Soja. Da die Hülsenfrucht hierzulande aber kaum angebaut wird, ist Deutschland auf Importe angewiesen. So wurden 2020 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes aus den USA und Südamerika insgesamt 3,9 Millionen Tonnen eingeführt. Doch Sojaimporte gelten längst als ökologisch bedenklich, weil für den Anbau beispielsweise Regenwälder in Brasilien abgeholzt und Pflanzenschutzmittel wie Glyphosat eingesetzt werden.

Mehr Licht für bessere Meerestrauben

An Land muss die Landwirtschaft aus Umwelt- und Klimaschutzgründen dringend nachhaltiger werden, im Wasser gelten viele Meeresregionen als überfischt. Doch der Nahrungsbedarf der Menschheit wird weiter steigen. Eine bislang nur wenig genutzte Quelle, die zugleich gesund und nachhaltig sein kann, sind Algen, zu denen Meerestrauben zählen. Forschende der Universität Bremen und des Leibniz-Zentrums für Marine Tropenforschung (ZMT) haben nun einen Weg entdeckt, deren Nährwert noch einmal deutlich zu steigern.