Methan ist das zweitwichtigste Treibhausgas nach Kohlendioxid (CO₂). Ein Gramm Methan treibt die Erderwärmung um ein Vielfaches stärker an als die gleiche Masse CO₂. Die Landwirtschaft ist nach Angaben des Umweltbundesamtes für rund zwei Drittel des Methanausstoßes in Deutschland verantwortlich. Allein die Rinderhaltung verursacht dabei mehr als die Hälfte der hier erzeugten Methanemissionen. Um die Klimaziele zu erreichen, will die Bundesregierung die Methanemissionen bis 2030 um 30 % reduzieren.
„Mit Kuhzellen Vollmilch im Bioreaktor produzieren“
Milch aus dem Bioreaktor statt wie traditionell aus dem Euter: Das 2022 gegründete Start-up Senara aus Freiburg gewinnt aus der Milch gesunder Kühe milchproduzierende Zellen, vermehrt diese in Stahltanks und stellt so Milch her, die eine vollwertige Alternative zum Klassiker darstellen kann. Gründerin und Geschäftsführerin Svenja Dannewitz erläutert, wo die Vorteile von zellbasierter Milch liegen und wie Senara damit die Milchwirtschaft nachhaltiger machen möchte.
Neue Katalysatoren für die CO2-Verwertung
Die Bundesregierung will die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2030 um 65 % reduzieren. Damit das gelingt, soll der Ausstoß von Klimagasen wie Kohlendioxid (CO₂) nicht nur deutlich gemindert werden. Auch die Nutzung von CO₂ als Rohstoff spielt dabei eine wichtige Rolle und könnte die Herstellung zahlreicher Produkte wie Arzneimittel, Kunststoffe oder Chemikalien nachhaltiger machen.
Allianz aus Mikroalge und Bakterium
Im Boden leben unzählige Mikroorganismen wie Bakterien, Pilze und Algen. Diese unsichtbaren Kleinstlebewesen bilden Lebensgemeinschaften in unterschiedlichster Form und sorgen so für einen reibungslosen Nährstoffkreislauf und damit für fruchtbare Böden und Pflanzenwachstum. Wie diese Mikroorganismen zusammenarbeiten und welche Faktoren das Wachstum fördern oder hemmen, wird seit Jahren an der Friedrich-Schiller-Universität Jena erforscht.
Gärtnern mit urinbasiertem Recyclingdünger
Pflanzen brauchen Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphor zum Wachsen. Die konventionelle Landwirtschaft setzt daher meist auf Kunstdünger, die Ökosysteme und Umwelt gleichermaßen belasten. Im Ökolandbau sind synthetische Dünger verboten. Forschende vom Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) setzen auf einen urinbasierten Recyclingdünger, der Rohstoffe und Umwelt gleichermaßen schont.
Schlüssel-Gen für giftiges Alkaloid in Gerste entdeckt
Pflanzen vermitteln ihre Wechselwirkungen mit der Umwelt über chemische Signale. Ein Beispiel dafür ist das Alkaloid Gramin, das von Gerste, einer der weltweit am häufigsten angebauten Getreideart, produziert wird. Gramin bietet Schutz vor pflanzenfressenden Insekten und Weidetieren und hemmt das Wachstum anderer Pflanzen. Insbesondere in den grünen Pflanzenteilen wie Blättern und Halmen ist der Giftstoff präsent, kaum jedoch in den Körnern, die für die Lebensmittelherstellung bedenkenlos genutzt werden können.
Biobasierte Quellen für Synthesekautschuk erschließen
Jährlich werden knapp 15 Millionen Tonnen Synthesekautschuk produziert – Tendenz steigend. PKW-Reifen stellen dabei mit etwa 70 Prozent den Hauptmarkt für Synthesekautschuk dar. Die benötigten Ausgangsstoffe – die Monomere Butadien, Styrol und Isopren – werden aktuell fast ausschließlich auf Basis von Erdöl hergestellt.