KI-Reallabor Agrar gestartet

Kann Künstliche Intelligenz helfen, Landwirtschaft produktiver, nachhaltiger und kostengünstiger zu gestalten? Diese Frage steht im Mittelpunkt des neuen KI-Reallabor Agrar (RLA), das am 17. Oktober offiziell seine Arbeit aufnahm. Gemeinsam mit sieben Partnern widmet sich das Forschungsteam unter Leitung der Universität Osnabrück der Entwicklung intelligenter Technologien für eine resiliente Agrar- und Ernährungswirtschaft.

Roadmap für eine zirkuläre Bioökonomie in Städten

Fast 80 % der Bevölkerung in Deutschland lebt in Städten. Aufgrund von Bevölkerungswachstum, Ressourcenknappheit und Klimawandel müssen daher vor allem Städte lernen, ihre Ressourcen intelligent zu nutzen. Genau hier setzt die zirkuläre Bioökonomie an, ein Wirtschaftsmodell, das biologische Ressourcen, Abfälle und Nebenprodukte als wertvolle Rohstoffe begreift und so CO₂-Emissionen reduziert, regionale Wertschöpfung stärkt und Lebensqualität sichert.

„Aerogele helfen bei der Dekarbonisierung“

Eine gute Dämmung ist entscheidend, um Energie in Gebäuden zu sparen. Doch herkömmliche Dämmmaterialien bestehen häufig aus fossilen Rohstoffen und sind schwer zu recyceln. Das Osnabrücker Start-up aerogel-it setzt hier auf biobasierte Rohstoffe. Das Team um Geschäftsführer Marc Fricke hat einen Hochleistungsdämmstoff auf Basis nachwachsender Rohstoffe entwickelt. Dieser besteht aus Aerogelen, die aus dem Pflanzenrohstoff Lignin hergestellt werden und den Energieverbrauch und damit die Kosten erheblich reduzieren.

Leder aus bakterieller Cellulose

Traditionell hergestelltes Leder ist mit erheblichen Umweltbelastungen verbunden – darunter die Abholzung von Wäldern, hohe Emissionen und Verschmutzung. Auch konventionelles Kunstleder steht in der Kritik: Es enthält häufig Kunststoffe oder wird unter Einsatz schädlicher Chemikalien gegerbt, was negative Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit haben kann. Die Nachfrage nach Lederalternativen steigt daher stetig. So entwickeln im Projekt FABULOSE elf europäische Partner neue skalierbare und biobasierte Produktionsrouten für tierfreie Lederalternativen.

Papier aus Silphie-Fasern ökologisch sinnvoll

Papier ist aus unserem Alltag nicht wegzudenken. Vor allem die Verpackungsindustrie ist auf den Wertstoff angewiesen und sieht darin zunehmend eine Alternative zu Kunststoffverpackungen. Doch die Papierherstellung, die Holz noch immer als primären Rohstoff nutzt, ist energie- und ressourcenintensiv. Daher rücken Rohstoffe aus nachhaltigeren Quellen wie die Energiepflanze Durchwachsene Silphie immer mehr in den Fokus. Doch wie steht es um die Ökobilanz von Silphie?

BioKI – der Countdown läuft!

Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) hebt die Künstliche Intelligenz (KI) und die Biotechnologie in der Hightech Agenda Deutschland als zwei von sechs Schlüsseltechnologien hervor. Durch eine verstärkte Förderung dieser Disziplinen soll eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, Nachhaltigkeit und technologischen Souveränität erreicht werden.