Digitaler Zwilling

Digitale Zwillinge sind virtuelle Simulationen realer Prozesse und helfen in vielen Bereichen der Bioökonomie die Entwicklung zu beschleunigen. Digitale Modelle sind auch bei der Skalierung von Bioprozessen hilfreich. Der Weg vom Labor in die industrielle Produktion ist eine der zentralen Herausforderung für biobasierte Produkte. Simulationen ermöglichen es, Nährmedien, Mikroorganismen und Fermentationsbedingungen digital zu testen, bevor die besten Kandidaten im Bioreaktor physisch validiert werden.

KI in der Landwirtschaft

Die Landwirtschaft steht vor großen Herausforderungen: Lebensmittelversorgung sichern, Biodiversität erhalten und Pflanzen finden, die mit dem Klimawandel zurechtkommen. Moderne Technologien wie Feldroboter, Drohnen sowie Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz sollen die Pflanzenproduktion effizienter und ressourcenschonender gestalten. So lassen sich Anbauentscheidungen optimieren, Erträge sichern und die Landwirtschaft zukunftsfähig machen.

Optimierte Aquakultur

Der weltweite Fischkonsum steht unter Druck: Meere sind überfischt und verschmutzt, und viele Aquakulturen belasten Umwelt und Ressourcen. Moderne, nachhaltige Zuchtanlagen bieten jedoch eine Lösung. Durch den Einsatz künstlicher Intelligenz können sie effizienter, ressourcenschonender und umweltfreundlicher betrieben werden – ein wichtiger Schritt hin zu einer zukunftsfähigen Versorgung mit Fischprodukten.

Genome von Hafer entschlüsselt

Hafer zählt zu den bedeutenden Nutzpflanzen und bietet vielseitige Einsatzmöglichkeiten. Doch die heutigen Hafersorten stehen, wie viele andere Nutzpflanzen, vor großen Herausforderungen: Hitze, Trockenheit und neue Krankheiten setzen ihnen zu. Um widerstandsfähigere Sorten zu züchten, braucht es ein genaues Verständnis ihrer Gene. Genau das ist Forschenden der Technischen Universität München (TUM), vom Helmholtz Munich und des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) nun gelungen.

Stresstest bei Roggen gibt Einblick in Gen-Kombination

Roggen gehört zu den Süßgräsern und überzeugt vor allem durch seine Frostfestigkeit und hohen Erträge, auch auf nährstoffarmen Böden oder bei Trockenstress. Damit könnte die Pflanze künftig eine wichtige Rolle bei der Ernährungssicherung spielen. Eine aktuelle Studie von Forschenden des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) liefert nun neue Erkenntnisse zur Fortpflanzung von Roggen.

„Kompromisse sind der ethische Königsweg“

Die neuen Verfahren des Genome Editing, zu denen auch die Genschere CRISPR-Cas gehört, revolutionieren seit langem die biologische Forschung und bergen großes Potenzial für Anwendungen in der Landwirtschaft und Pflanzenzüchtung. Doch ihr Einsatz ist umstritten. Vor allem bei der Regulierung gehen die Meinungen auseinander. Der Münchner Theologe und Sozialethiker Stephan Schleissing erläutert im Interview, warum auch ethische Überlegungen in den gesellschaftlichen Diskus einbezogen werden müssen.