Holz thermochemisch veredeln

Eine nachhaltige Bioökonomie verfolgt das Ziel, Biomasse möglichst vollständig zu verwerten und dabei möglichst viele stoffliche Nutzungen zu realisieren. Meist erfolgt das in mehreren aufeinanderfolgenden Prozessen, Bioraffinerien bündeln diese an einem Ort. Doch es geht auch anders: Die sogenannte Torrefizierung kann eine Vielzahl von Produkten aus Biomasse in nur einem Schritt erzeugen. Forschende des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB) haben einen derartigen Prozess entwickelt.

Das kann Bioökonomie!

Für eine nachhaltige Zukunft müssen wir umdenken und unsere Ökonomie transformieren, unsere Wertschöpfung verändern. Wie wäre eine Wirtschaft, die die Ressourcen unserer Erde schont? Die die Natur zum Vorbild nimmt und mit cleveren Lösungen einen nachhaltigen Wandel ermöglicht? Das kann Bioökonomie! Forscherinnen und Forscher erschließen neues Wissen und arbeiten an innovativen Technologien für ein nachhaltiges Wirtschaften. Die beeindruckende Vielfalt der Ansätze zeigt dieser Film.

Genomanalyse zeichnet Herkunft und Geschichte der Weinrebe nach

Züchtung und Anbau von Weinreben haben die Entstehung der europäischen Zivilisationen stark geprägt, aber woher die Rebe stammt und wie sie sich verbreitete, ist bisher umstritten. In einem umfassenden Genomprojekt klärten Forschende der chinesischen Yunnan Agricultural University Ursprung und Weg des Weines von der Wildrebe zur heutigen Kulturform mithilfe Tausender Rebengenome, die entlang der Seidenstraße von China bis Westeuropa gesammelt und analysiert wurden. Die Wildrebensammlung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) spielte hier eine wichtige Rolle.

Neuer Biokatalysator für medizinische Wirkstoffe

Wissen Sie, wie Rapsfelder duften? Wenn Sie jetzt eine Vorstellung in der Nase haben, dann wissen Sie, wie Indol riecht. Doch nicht nur Raps produziert dieses charakteristisch riechende Molekül, auch viele Mikroorganismen nutzen es in ihrem Stoffwechsel. Damit die Mikroorganismen daraus wichtige Verbindungen bilden können, müssen sie das Indol zunächst aktivieren. Das geschieht durch ein Enzym namens Indol-Monooxygenase.

ETH Zürich (2023): Eine absolut nachhaltige Kunststoffwirtschaft ist möglich

Plastik ist überall. Weil Kunststoffe zahlreiche Vorzüge haben, vielseitig einsetzbar und darüber hinaus kostengünstig sind, lässt sich nur schwer auf sie verzichten. Hergestellt werden Kunststoffe heute vorwiegend aus Erdöl. Durch die energieintensive Herstellung von Kunststoffen und ihre Verbrennung, nachdem sie Ihren Dienst getan haben, gelangen große Mengen CO2 in die Atmosphäre. Damit tragen Plastikprodukte wesentlich zum Klimawandel bei.

Zahnseide

Die Nylon-Fäden und Einwegverpackungen für handelsübliche Zahnseide werden auf Basis von Erdöl hergestellt und landen nach Gebrauch zuhauf auf dem Müll. Auf der Suche nach nachhaltigeren und zugleich veganen Alternativen forschen Hersteller an Produkten aus Biokunststoff.

Rizinus- statt Erdöl

Ein Berliner Hersteller ersetzt Nylon-Fasern durch Biokunststoff auf Basis von Rizinusöl und bietet eine vegane, plastikfreie und recyclingfähige Zahnseide an.

Sportplatz-Kunstrasen aus biobasierten Materialien

Nicht nur Bundesligavereine setzen bei ihren Spielflächen meist auf Kunstrasen. Auch kleine Vereine bevorzugen das pflegeleichte und wetterunabhängigere Material und stemmen die nötigen Investitionen. Rund 9.000 Kunstrasenplätze existieren in Deutschland bereits. Doch Kunstrasenflächen basieren bislang auf fossilen Rohstoffen und tragen zudem dazu bei, dass Mikroplastik in die Umwelt gelangt. Die Europäische Chemieagentur ECHA hat errechnet, dass Kunstrasenplätze in Europa für jährlich 16.000 Tonnen Mikroplastikeintrag in die Natur verantwortlich sind.