Von Aquakultur und CRISPR-Hirse
Der kompakte Medienrückblick: Vegetarische Fleisch-Imitate +++ Wald als Kohlenstoff-Senke +++ Hightech-Aquakultur im Saarland +++ CRISPR-Cas in der Landwirtschaft
Lebensmittel - Vegetarischen Wurstimitate werden immer beliebter. Das Original geschmacksgetreu nachzuahmen ist aufwendig und Gegenstand intensiver Forschung. Wie Susanne Donner im Tagesspiegel berichtet, konzentrieren sich Hersteller vor allem darauf, dass Fleischersatz in puncto Geschmack und Konsistenz noch mehr an die Originale heranreichen. Erstmals verglichen Gesundheitsforscher pflanzliche Wurstanaloga hinsichtlich ihrer Klimaschädlichkeit. Gleichgültig, ob auf Basis von Sojabohne, Nuss oder Weizen – alle sparen in ähnlichem Umfang Treibhausgase ein.
Forstwirtschaft - Der Wald ist Lebensraum für Tiere und Pflanzen, Bestandteil des Klimasystems, Speicher für Feuchtigkeit und eine Senke für Kohlenstoff. Bäume entfernen CO2 aus der Atmosphäre, bauen den darin enthaltenen Kohlenstoff längerfristig in ihr Holz ein und reichen ihn durch Laubfall und Wurzelbildung an die Böden weiter. Je weniger Wälder es gibt, desto mehr verschiebt sich das Gleichgewicht zwischen Aufnahme und Freisetzung von Kohlenstoff durch die Biosphäre in Richtung eines höheren Gehaltes an atmosphärischem Kohlendioxid. Die einzige auf großen Skalen realistische Methode, CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen, ist, neue Wälder wachsen zu lassen, so Ulf von Rauchhaupt in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Gründer - Elisabeth Dostert berichtet in der Süddeutschen Zeitung über die Start-up-Szene des Saarlands. Darunter ist das Start-up Seawater Cubes. Die Gründer haben ein voll automatisches System zur Fischaufzucht entwickelt. Das System besteht aus drei Containern und einem großen, durchgehenden Becken mit drei Abschnitten. Die Außenhülle der Anlage stellt Seawater Cubes aus alten recycelten Schiffscontainern her, das Wasser wird zu 99 Prozent wiederverwendet. Besonders großes Interesse an der nachhaltigen Fischaufzuchtanlage zeigen Landwirte, die nach zusätzlichen Einnahmequellen suchen.
Biotechnologie - Die Genomschere CRISPR-Cas hat in rasantem Tempo die biowissenschaftlichen Labors erobert. In der ZDF-Umwelt-Dokumentationsreihe "planet e." beleuchten die Autoren Birgit Hermes und Michael Wiedemann, wie CRISPR-Cas in der Landwirtschaft und in der Medizin eingesetzt werden. Die Filmer besuchen unter anderem das Unternehmen Corteva Agriscience. Mittels CRISPR-Cas wurde hier eine Hybrid-Hirse gezüchtet, die besser vermehrbar ist. Das Produkt steht in den USA kurz vor der kommerziellen Zulassung. Für den europäischen Markt kommt die Hirse erstmal nicht infrage, denn in der EU fallen CRISPR-Pflanzen nach dem Urteil des EUGH unter das Gentechnik-Recht. "planet e." fragt nach den Vor- und Nachteilen der neuen Genom-Editierungsmethoden, spricht mit Befürwortern und Gegnern und trifft Personen aus der Wissenschaft und Politik, um über die neue nützliche wie potenziell gefährliche Methode zu sprechen.