Von Kuhklauen und Perma-Kulturen
Der kompakte Medienrückblick: Permakultur als neuer Trend? +++ Alte Wälder gegen Klimawandel +++ Kunst der Kuhhaltung +++ Moose gegen Feinstaub in der Stadt +++
Ökolandbau – Permakulturen zielen auf dauerhaftes Funktionieren ab. Sie sollen sich in die Umwelt integrieren und sowohl ökologisch als auch ökonomisch und sozial nachhaltig sein. Deshalb pflanzen Permakultur-Gärtner Gemüse durcheinander und arbeiten ohne Pestizide, aber dafür manchmal mit Musikbeschallung. taz-Autor Jost Maurin hat den Unternehmer Friedrich Lehmann auf seiner Permakultur-Farm in Andalusien getroffen. In seiner Reportage geht er der Frage nach, ob Permakultur der nächste große Trend wird. Vor 30 Jahren wurden auch Ökopioniere so bezeichnet. Jetzt ist Bio ein Massenmarkt. Kann das noch mal klappen?
Biodiversität – Eine Studie zeigt, dass artenreiche, alte Wälder dem Klimawandel wohl am besten trotzen können. Das hat eine internationale Forschergruppe unter Leitung des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena herausgefunden. Woran das genau liegt, haben die Forscher in der Studie, die im Fachmagazin Nature Ecology & Evolution veröffentlicht wurde, zwar nicht untersucht, doch Frankfurter-Rundschau-Autor Benjamin von Brackel nennt in seinem Beitrag ein paar mögliche Gründe: Die alten Wälder seien besser „durchwurzelt“, könnten also tiefer liegendes Wasser erreichen, besser die Nährstoffe verteilen, Wasser speichern und eine dickere Humusschicht aufbauen. Zudem wirke sich auch die große Artenvielfalt der alten Wälder positiv auf die Widerstandsfähigkeit aus.
Landwirtschaft – René Pijl ist Klauenpfleger und hat sich über die Jahre durch reine Beobachtung ein so großes Wissen angeeignet, dass er mittlerweile ein beliebter Redner ist. Auch wissenschaftlich arbeitet er. Seine Erkenntnisse: Kaum eine Kuh in landwirtschaftlichen Betrieben hat mehr gesunde Klauen. Das ist für die Tiere sehr unangenehm. Dabei müsse das nicht so sein, meint Pijl. Denn die Haltungsbedingungen ließen sich ändern. Ein Beitrag von Tanja Busse in der Süddeutschen Zeitung.
Stadtklima – Stuttgart hat den Ruf als "schmutzigste Stadt Deutschlands", denn die Feinstaubbelastung ist dort besonders hoch. Dagegen soll jetzt eine Moos-Wand helfen. Die feinen Äste der Moospflanzen fangen den Feinstaub ein und verstoffwechseln ihn. Bereits vor zehn Jahren entstand die Idee im Labor, nun soll eine Testwand mithilfe von Forschern der Universität Stuttgart analysieren, wie gut das Moos als Staubfänger wirkt. In seinem Beitrag in Der Zeit geht Dirk Asendorpf der Frage nach, ob das Moos-Konzept das Problem der Stuttgarter lösen könnte. Die Süddeutsche Zeitung wiederum berichtet vom Start-up Citytree, das seine eigens entwickelten Mooswände bereits in verschiedenen Großstädten installiert hat.