Umwelttechnologie

Grüne Textil-Fassaden als Wasserspeicher

Hitze, Trockenheit und Abgase machen das Leben in Großstädten zunehmend schwer. Grünanlagen können Regenwasser speichern und Wasserflächen für Abkühlung sorgen. Beides ist in Städten oft ein rares Gut und kann nicht problemlos neu geschaffen werden. Forschende der Fachhochschule Bielefeld wollen dieses Problem mit grünen Fassaden aus Moos oder Algen lösen. Neu ist die Idee nicht. Die Innovation liegt buchstäblich im Hintergrund: Moose und Algen sollen hier auf einem textilen Untergrund wachsen.

Nährstoffrecycling durch Mikroalgen

Landwirtschaftliche Betriebe dürfen Klärschlamm ohne Aufbereitung nicht als Dünger nutzen. Zum einen weil das Grundwasser mit Nitraten und die Böden mit Schwermetallen belastet werden können. Zum anderen weil der wertvolle Rohstoff Phosphor dabei verloren geht. Doch dann müssen Kläranlagen Abwasser anders aufbereiten und die Landwirtschaft andere Düngerquellen erschließen. Ein Forschungsteam der Universität Bielefeld hat dazu eine Lösung entwickelt und gemeinsam mit den Stadtwerken Lichtenau an deren Kläranlage erprobt.

„Der ökologische Fußabdruck muss alle Klimafaktoren berücksichtigen“

Der Ausstoß des Treibhausgases CO2 ist für das Gros der Erderwärmung verantwortlich. Land und Ozeane nehmen derzeit aber nur etwa die Hälfte dieser Emissionen auf. Mit sogenannten CO2-Entnahme-Maßnahmen wie Renaturierung der Moore, Kohleausstieg, energetische Gebäudesanierung und klimafreundliche Mobilität soll der globalen Erderwärmung entgegengewirkt werden. Doch reichen diese Maßnahmen tatsächlich aus, um Kohlenstoffquellen und -senken wieder ins Gleichgewicht zu bringen? Nein – sagt Nadine Mengis.

Klimafreundlicher Zement aus Bergbauschlamm

Es ist eine Frage der Perspektive: Bislang betrachten viele Unternehmen Bergbauschlämme und Grubenwasser als schadstoffhaltige Abfälle, weil diese beispielsweise Cadmium und Arsen enthalten. Doch ein Forschungsteam der TU Bergakademie Freiberg sieht das anders. In einem Pilotprojekt haben die Fachleute ein Verfahren entwickelt, das die Schadstoffe aus Schlämmen und Wasser entfernt, Wertstoffe extrahiert und den Rest als Rohstoff für eine klimafreundlichere Herstellung von Zement- und Betonalternativen nutzt.

Anne Lamp & Johanna Baare – Die Spurlosen

Der globalen Plastikverschmutzung den Kampf ansagen – das ist die Mission von Anne Lamp und Johanna Baare mit ihrem Start-up Traceless Materials. Das Gründerduo hat ein neuartiges Bio-Material entwickelt, das wie Kunststoff verarbeitet und eingesetzt werden kann und in der Umwelt komplett kompostierbar ist. Die Naturpolymere in Granulat-Form werden bereits in einer eigenen Anlage produziert.  Ein Video-Porträt über zwei Frauen, die genau wissen was sie wollen: eine nachhaltige und ganzheitliche Kunststoff-Alternative. Die neue Episode der Porträtreihe DIE BIOPIONIERE.

Umweltbelastungen neuer Bio-Produkte abschätzen

Die „Grüne Chemie“ – also eine umweltfreundliche, nachhaltige und biobasierte Chemie – ist durch zwölf Grundsätze definiert. Aufgestellt haben sie 1998 Paul Anastas und John C. Warner. Während viele ihrer Prinzipien heute weitreichend Berücksichtigung finden, wenn die Branche neue Stoffe entwickelt, kommt ein Prinzip nach Einschätzung eines Forschungsteams unter Leitung der Goethe-Universität Frankfurt bislang zu kurz: die Verringerung der Umwelt-Toxizität.