Land-/Forstwirtschaft

Wichtiger Botenstoff der pflanzlichen Immunabwehr entdeckt

Krankheitserreger, die Pflanzen befallen, sind jedes Jahr für enorme Ernteverluste verantwortlich. Als Alternative zu chemischen Pflanzenschutzmitteln bemühen sich zahlreiche Teams aus der Pflanzenforschung darum, die Wechselwirkungen zwischen Krankheitserreger und Pflanze besser zu verstehen. Das könnte biologische Schutzmittel ermöglichen oder die Züchtung resistenter Pflanzen.

Abwehr der Weinrebe gegen Pilzbefall gestärkt

Wieder einmal ist es die Klimakrise, die die Pflanzenforschung auf den Plan ruft: Die Pilzkrankheit Esca verursacht im europäischen Weinanbau Millionenschäden. Das klingt für manchen Winzer vielleicht überraschend, ist doch Esca seit dem Mittelalter bekannt und nie ein großes Problem gewesen. Das hat sich jedoch verändert: „Aufgrund des Klimawandels trifft der Pilz nun auf viele geschwächte Pflanzen, die unter Klimastress leiden“, erläutert Alexandra Wolf vom Botanischen Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT).

Ökosysteme werden durstiger

Pflanzen brauchen nicht nur Sonnenlicht, sondern auch Wasser aus den Böden zum Wachsen. Die drei vergangenen Hitze- und Dürrejahre haben dieses notwendige Gleichgewicht jedoch auch hierzulande ins Wanken gebracht. Die Folgen sind schon heute vielfältig: Neben Ernteausfällen haben Schädlinge wie der Borkenkäfer den Baumbestand der Wälder vielerorts dezimiert. Welchen Einfluss der Klimawandel auf Pflanzen und Ökosysteme haben wird, zeigt nun eine Studie von Forschenden aus Deutschland, den Niederlanden und Australien.

Bodenbelag aus Spargelschalen

Die diesjährige Spargelsaison ist unlängst zu Ende gegangen. Auch wenn die Saison für die Spargelbauern weit unter den Erwartungen blieb: In dieser Zeit sind Unmengen Spargelschalen in der Biotonne gelandet. Ein Forschungsteam der Hochschule Hannover hat sich gefragt, ob sich diese Reststoffe nicht im Sinne einer biobasierten Kreislaufwirtschaft besser nutzen ließen.

Nährstoffrecycling durch Mikroalgen

Landwirtschaftliche Betriebe dürfen Klärschlamm ohne Aufbereitung nicht als Dünger nutzen. Zum einen weil das Grundwasser mit Nitraten und die Böden mit Schwermetallen belastet werden können. Zum anderen weil der wertvolle Rohstoff Phosphor dabei verloren geht. Doch dann müssen Kläranlagen Abwasser anders aufbereiten und die Landwirtschaft andere Düngerquellen erschließen. Ein Forschungsteam der Universität Bielefeld hat dazu eine Lösung entwickelt und gemeinsam mit den Stadtwerken Lichtenau an deren Kläranlage erprobt.

Insekten-Biodiversität im Teebeutel

Die Einführung der DNA-Analyse hat die Rechtsmedizin revolutioniert. Mithilfe des genetischen Fingerabdrucks können selbst kleinste Hautpartikel noch Jahrzehnte später einen Täter überführen. Was in der Kriminalistik seit den 1980er Jahren zum Standardwerkzeug gehört, ist auch für Forschende ein Instrument, um in der Natur Spuren zu sichern. Denn auch in der Umwelt – ob auf Pflanzen, im Wasser oder Boden – ist sogenannte eDNA (environmentalDNA) vorhanden, die Hinweise auf die Biodiversität liefern.

Auf dem Weg zur Insekten-Bioraffinerie

Insekten werden in der EU seit Längerem kommerziell gezüchtet. Ein beliebter Kandidat ist die Schwarze Soldatenfliege. Sie ist längst als wertvoller Baustein einer biobasierten Kreislaufwirtschaft identifiziert: Die Larven von Hermetia illucens sind nicht nur reich an Proteinen und Fetten. Sie können vor allem große Mengen an Rest- und Abfallstoffen als Futter verwerten. Das Mehl der Insekten selbst dient wiederum als Futtermittelzusatz und Sojaersatz in der Tierhaltung.