Land-/Forstwirtschaft

Produkte aus zellbasiertem Fisch marktreif

Die Überfischung der Meere ist ein globales Problem. 33 % der kommerziell genutzten Fischbestände sind nach Angaben der Umweltschutzorganisation WWF davon betroffen. In Europa ist es noch dramatischer: Im Mittelmeer und im Schwarzen Meer gelten demnach sogar 62,2 % der Bestände als überfischt. Derweil steigt die Nachfrage nach Fisch jedoch weiter an. Das Food-Tech-Start-up Bluu Seafood will mit Produkten aus kultivierten Fischzellen die überfischten Meere wieder ins Gleichgewicht bringen.

Wie ein Schadpilz Maispflanzen wehrlos macht

Ustilago maydis ist ein parasitischer Brandpilz, der vor allem Maispflanzen befällt und die Krankheit Maisbeulenbrand auslöst. Die Beulen, sogenannte Gallen, erinnern dabei an tumorartige Gewebewucherungen. Auch im Zellinneren der Wirtspflanze wütet der Erreger: Die von dem Pilz ausgeschütteten Moleküle, sogenannte Effektoren, manipulieren den Stoffwechsel, blockieren das Immunsystem und treiben das Zellwachstum voran. Vor allem aber greifen sie in den Signalweg der Pflanze ein, der durch das Pflanzenhormon Auxin gesteuert wird.

Agri-PV marktfähig machen

Mit dem neuen Klimaschutzgesetz hat die Bundesregierung im vergangenen Jahr die Weichen für den beschleunigten Ausbau von erneuerbaren Energien gestellt. Mit Wind- und Solarenergie soll Deutschland schneller von fossilen Energieimporten wie Erdöl und Erdgas unabhängig und bis 2045 klimaneutral werden. Photovoltaikanlagen auf dem Acker können hierzu einen wichtigen Beitrag leisten. Das Prinzip der Agri-Photovoltaik (Agri-PV) ist eine neue und vielversprechende Art der nachhaltigen Landnutzung.

Lavendel als Rohstoff für die Bioökonomie

Lavendelfelder sind ein Markenzeichen der Provence. Die blau- und violette Blütenpracht im Juli und August ist aber nicht nur schön anzusehen. Der Duft lockt gleichfalls Bienen und Schmetterlinge an, die sich an dem süßen Nektar laben. Wegen ihrer ätherischen Öle wird die Pflanze seit Jahrhunderten auch als Heilmittel geschätzt und bis heute zur Herstellung von Arznei und vor allem Naturkosmetik genutzt. Ein Forschungsteam will den Lavendelanbau nun auf der Schwäbischen Alb etablieren, um daraus Rohstoffe für die Bioökonomie zu gewinnen.

Pflanzliche Wirkstoffe veredeln

Die Medizin setzt von jeher auf die Heilkräfte der Natur. Pflanzenbasierte Wirkstoffe sind daher sowohl für die Pharma- als auch für die Kosmetikindustrie ein begehrter Rohstoff. Die Gewinnung der wertvollen Substanzen aus Arzneipflanzen wie Thymian und Kamille unterliegt jedoch natürlichen Schwankungen, sodass der Wirkstoffgehalt variiert. Hinzu kommt, dass Klimawandel und karge Böden die Konzentrationen der begehrten Inhaltsstoffe zusätzlich verringern und somit die Qualität des konventionell gewonnenen ätherischen Öls sinkt.

Wie Insektenschutz in der Landwirtschaft gelingt

Mit der sogenannten Krefelder Studie haben Forschende 2017 erstmals das gravierende Ausmaß des Insektensterbens in Deutschland öffentlich gemacht. Die Folgen des Artenrückgangs sind gleichfalls besorgniserregend. Darauf verweist auch der aktuelle Bericht des Weltbiodiversitätsrates (IPBES). Das Expertengremium sieht im Artenrückgang und dem damit verbundenen Verlust an natürlichen Bestäubern – eine Bedrohung für Milliarden Menschen. In verschiedenen Reallaboren wird hierzulande daher erprobt, wie der Insektenschutz in der Landwirtschaft verbessert werden kann.

Algenanbau im Meer

Ob Dürre, Hitze, Schädlingsbefall oder Wassermangel: die Landwirtschaft kämpft seit Jahren gegen die Folgen des Klimawandels und um die Sicherstellung der Nahrungsmittelproduktion. Die Landwirtschaft aufs Meer zu verlagern, könnte den Druck von den Landwirten nehmen und neue Perspektiven eröffnen. Davon sind zumindest Forschende der Universität Rostock überzeugt. Ein Team um Klaus Herburger forscht daher an Algen, damit diese Vision Realität wird.

Regulation des Pflanzenwachstums besser verstanden

Ob Mensch oder Pflanze: Lebewesen wären wohl kaum überlebensfähig, wenn ihr Wachstum immer überall im Organismus in gleichem Maße erfolgen würde. Damit das nicht geschieht, sondern nur bestimmte Gewebe in kontrolliertem Maße wachsen, haben alle Organismen komplexe Mechanismen entwickelt. Einen wichtigen Regelungsprozess des Wachstums bei Pflanzen haben nun Forschende der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der Universität für Bodenkultur in Wien entdeckt.