Chemie

Schutzfilm von Bakterien entschlüsselt

Biofilme können nicht nur Schiffsrümpfen zusetzen oder unsere Zähne angreifen. Sie können sogar gesundheitsgefährdend sein, wenn sich Mikroorganismen in die hartnäckigen und schleimigen Schichten einnisten oder diesen gar selbst produzieren und sich dadurch vor unserem Immunsystem oder Antibiotika schützen. So macht es auch das Bakterium Bacillus subtilis, das eine ganz eigene Methode entwickelt hat, die schützende Schleimschicht aufzubauen.

Der Biosystemtechniker

Es ist ein typischer Montagmorgen, so manches Gesicht im Hörsaal der Technischen Hochschule Wildau wirkt noch etwas müde. Einer aber ist munter und erläutert geduldig die Zusammenhänge der Biochemie und Bioanalytik. „Es macht mir Spaß, etwas zu erklären – und auch, es noch mal zu erklären“, sagt Fred Lisdat. Der 54-Jährige ist an der Campushochschule südlich von Berlin Professor für Biosystemtechnik. Er liebt die Forschung, aber eben auch die Lehre.

Hightech-Industrie trifft Bioökonomie

Wie kann man Bioökonomie begreifbar machen? Auf diese Frage will der Gemeinschaftsstand „Schaufenster Bioökonomie“ bei der diesjährigen weltgrößten Industriemesse in Hannover eine Antwort geben. In Halle 2 Stand C50 zeigten der Projektträger Jülich, die Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe (FNR) sowie die BIOPRO Baden-Württemberg, was die Bioökonomie schon heute zu bieten hat und wie groß das Potenzial für eine biobasierte Wirtschaft ist. Auch das Team von bioökonomie.de war in der Aussstellung präsent.

Bio-Acrylsäure aus Milchsäure

Etwa 5 Millionen Tonnen Acrylsäure werden jährlich von der chemischen Industrie zur Herstellung zahlreicher Produkte genutzt. Die aus dem fossilen Propen gewonnene farblose Flüssigkeit ist ein Hauptbestandteil von Lacken, Beschichtungen und Klebern. Acrylsäure wird aber auch als sogenannter Flüssigkeitsabsorber in Hygieneprodukten wie Windeln verwendet. Forscher der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg haben nun einen Weg gefunden, diese für die chemische Industrie wichtige Verbindung aus Biomasse herstellen zu können.

Bioplastik für Elektronik fit machen

Polymilchsäure – kurz PLA – ist der Baustein für viele Biokunststoffe. Die Palette der Einsatzmöglichkeiten reicht von Lebensmittelverpackungen über Dübel bis hin zu Kinderspielzeug. Ebenso hoch sind auch die Anforderungen an das biobasierte Material. Vor allem für den Einsatz in der Elektroindustrie oder im Transportwesen weißt PLA noch Schwachstellen auf.

Grünes Licht für Potsdamer Leibniz-Institut

Es ist das bisher einzige Leibniz-Institut, das die Bioökonomie in seinem Namen trägt: das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. (ATB) in Potsdam. Und wenn es nach dem Senat der Leibniz-Gemeinschaft geht, wird die Forschungeinrichtung auch über viele weitere Jahre weiterforschen. Laut Stellungnahme des Senats erfüllt das ATB die Voraussetzungen für eine Fortsetzung der gemeinsamen Förderung mittels Bund und Ländern für weitere sieben Jahre.

Entroster

Dem Rost entgegenwirken

Der braune Belag entsteht, wenn Eisen oxidiert. Rost ist nicht nur unschön, er richtet auch Schaden an, da er das Metall immer weiter zersetzt. Herkömmliche Rostlöser enthalten Säuren als wirksamen Bestandteil, meist Phosphor- oder Salzsäure. Diese kehren den Prozess um und beenden die Rostbildung. Säuren jedoch sind gefährlich in der Handhabung und belasten die Umwelt.

Altfett mit Enzymen veredeln

In der Industrie wie auch im Alltag fallen täglich riesige Mengen an kohlenstoffreichen Restströmen an. Das in ihnen schlummernde Potenzial wird bislang kaum stofflich genutzt. Dabei sind Reststoffe wie Haushalts- und Gewerbeabfälle, Klärschlämme oder industrielle Abwässer vielversprechende Quellen für die Herstellung biobasierter Grundstoffe für die chemische Industrie. Zu diesen kohlenstoffreichen Abfällen gehört auch Altfett, das in Restaurants und Imbissbuden in großen Mengen anfällt.