Genom der Rotbuche entziffert

Die Buche ist in den deutschen Wäldern auf dem Vormarsch. Mit einem Anteil von 15% ist die Rotbuche der häufigste Laubbaum hierzulande. Doch auch diese Baumart ist steigenden Temperaturen und anhaltender Trockenheit durch den Klimawandel ausgesetzt. Durch die Entschlüsselung des Buchengenoms hoffen die Wissenschaftler nun unter anderem, gezielt stresstolerantere Buchen züchten zu können. Rotbuchen dienen dabei nicht nur der Holzproduktion, sie sind außerdem Lebensraum unzähliger Tiere und Organismen und damit enorm wichtig für ein gesundes Ökosystem Wald.

Computermäuse aus Zuckerrohr

Während in der Verpackungsindustrie nachwachsende Rohstoffe immer häufiger zum Einsatz kommen, ist die Elektronikindustrie von solch einem Trend noch weit entfernt. Gehäuse von Kaffeemaschinen, Computern oder Handys bestehen auch weiterhin überwiegend aus erdölbasierten Kunststoffen. Doch das könnte sich bald ändern. Wissenschaftler vom Anwendungszentrum HOFZET des Fraunhofer-Instituts für Holzforschung WKI und dem Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe der Hochschule Hannover IfBB zeigen, dass es auch anders geht.

Wie ein Killertoxin bei Pflanzen wirkt

Die große Hungersnot in Irland im 19. Jahrhundert wurde durch den Ausfall mehrere Kartoffelernten ausgelöst. Der Ausfall wiederum entstand durch den sogenannten Eipilz. Dieser Erreger produziert das Toxin Cytolysin, welches die Kartoffelfäule bewirkt. Um Pflanzen vor diesen Krankheitserregern zu schützen, werden in der Landwirtschaft bisher Fungizide eingesetzt. Ein internationales Forscherteam unter Leitung der Universität Tübingen hat nun die Wirkungsweise von Cytolysin entschlüsselt.

Moose als Arzneifabriken

Bei der Suche von Naturstoffen für eine nachhaltige und biobasierte Wirtschaft geraten Moose zunehmend in den Fokus der Forschung. Die eher unscheinbaren Grünlinge faszinieren vor allem als Überlebenskünstler, die sich auch an extreme Umweltbedingungen anpassen können. Ihr Potenzial für die Pharma-, Agrar-, Lebensmittel- oder Kosmetikindustrie schätzen Experten als vielfältig ein, ist aber noch weitestgehend unerschlossen. Es gibt allerdings erste vielversprechende Erfolge.

Pflanzenhaare hart wie Zähne

In der Tierwelt sind spitze Stacheln und scharfe Zähne als Verteidigungsmechanismen weit verbreitet. Doch auch Pflanzen wehren sich gegen Fressfeinde mit stacheligen Haaren. Wie Botaniker der Universität Bonn nun herausfanden, lagern wesentlich mehr Pflanzen das besonders harte und stabile Calciumphosphat zur Abwehr in ihre Haare ein, als zuvor gedacht.

Laktobazillen sind Mikroben des Jahres

Laktobazillen haben viele Talente: Sie sind gesundheitsfördernd, wirken antibakteriell und desinfizierend. Die zur Gattung der Milchsäure-Bakterien gehörenden Mikroorganismen sind zudem für die Herstellung von Lebensmitteln und Bier unverzichtbar. Auch sind sie ein bedeutender Kandidat für die Entwicklung biobasierter und biologisch abbaubarer Materialen. Aufgrund ihrer Bedeutung für Ökologie, Gesundheit, Ernährung und Wirtschaft hat die Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM) die Laktobazillen nun zur Mikrobe des Jahres 2018 gewählt.