Eiweißreiches Tierfutter aus Insektenlarven
Proteine sind ein wichtiger Bestandteil von Futtermitteln. Doch proteinreiche Futterpflanzen wie Lupinen und Erbsen sind auf europäischen Äckern noch immer Nischenprodukte. Hauptsächlich stammt das Protein in der europäischen Viehfütterung aus Soja- und Fischmehlimporten. Nach der Vorstellung von Forschern des Leibniz-Instituts für Nutztierbiologie (FBN) könnten künftig Larven der Soldatenfliege als Proteinquelle genutzt werden. Daher wird das Insekt als Nutztier nun näher erforscht.
Bakterieller Untermieter betreibt Upcycling
Kohlendioxid bildet für viele Organismen die Grundlage, um durch ihren Stoffwechsel Kohlenstoffverbindungen zu erzeugen. Pflanzen und bestimmte Bakterien nutzen dazu die Photosynthese, andere Bakterien die Chemosynthese. Tiere besitzen diese Fähigkeit jedoch nicht und haben deshalb Symbiosen mit entsprechenden Einzellern gebildet. Auch das Bakterium Kentron galt bislang als chemosynthetischer Symbiont des Wimperntierchens Kentrophoros.
Wie die Studie zur Aufforstung diskutiert wird
Auf 900 Millionen Hektar der Erde könnten 500 Milliarden Bäume gepflanzt werden. Das haben Forscher um Jean-Francois Bastin von der ETH Zürich errechnet. Weil diese Bäume im Laufe ihres Lebens etwa 205 Gigatonnen Kohlenstoff aus der Atmosphäre entfernen und in ihren Zellen speichern könnten, sehen die Autoren der im Fachjournal „Science“ veröffentlichten Studie darin den effektivsten Weg, um den Klimawandel zu begrenzen.
Wie ein Turbo-Enzym CO2 bindet
Nur 0,04 % der Atmosphäre bestehen aus Kohlendioxid. Trotzdem genügt das Pflanzen, um mittels Photosynthese den Kohlenstoff zu binden und in andere Moleküle umzusetzen. Um den Klimawandel zu verzögern, würden auch Chemiker gerne das Kohlendioxid aus der Atmosphäre entfernen und als Rohstoff verwenden. Doch bisherige Prozesse, die Kohlendioxid verwerten, benötigen das Gas in einer weit höheren Konzentration.
Algenzucker als Ressource nutzen
Landpflanzen erzeugen aus Kohlendioxid und Sonnenenergie Biomasse, in der sich wertvolle Bausteine für die Bioökonomie befinden. Leicht übersehen wird dabei, dass auch Algen enorme Mengen Kohlendioxid aus der Atmosphäre entfernen – etwa so viel wie die gesamte Landvegetation. Die Algen produzieren auf diesem Weg vor allem Mehrfachzucker, deren Abbauprodukte wichtige Nahrungsquellen für zahlreiche marine Organismen sind. Einen dieser Abbauprozesse hat ein internationales Forscherteam unter deutscher Leitung nun aufgeklärt.
Jena: Neubau für Mikrobiom-Forschung
Auf 4.900 Quadratmetern entsteht ab dem kommenden Jahr in Jena das „Microverse Center Jena“ (MCJ). Das hat die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz – neben sieben weiteren Forschungsneubauten in der Bundesrepublik – jetzt beschlossen. Jeweils rund 20 Mio. Euro wollen der Bund und der Freistaat Thüringen dazu investieren. Die Baukosten einschließlich Erstausstattung belaufen sich voraussichtlich auf 44,9 Mio. Euro. Im kommenden Jahr startet die Errichtung des Gebäudes, 2024 soll der Neubau fertig sein.
Mit Batterie zum Biodesign-Wettbewerb
Sie stammen aus der Frühzeit des zellularen Lebens, doch erst seit einigen Jahren sind sie im Fokus der Mikrobiologen: sogenannte Elektromikroben. In ihrem Stoffwechsel entstehen überschüssige Elektronen, die die Einzeller an ihre Umgebung, beispielsweise positiv geladene Metallionen abgeben. Ein interdisziplinäres studentisches Team der TU Berlin möchte diese Fähigkeit in Bakterien übertragen, die Photosynthese betreiben. „Unser Ziel ist eine biologische Batterie“, erläutert Franziska Graeger, Masterstudentin der Biologischen Chemie.