Folge 29 – Express – Bioökonomie im All

Wie können Prinzipien der Bioökonomie und biotechnologische Innovationen das Überleben von Raumfahrenden auf Missionen zu fernen Planeten sichern? Und welche Rolle spielt umgekehrt die Weltraumforschung für die Bioökonomie für uns auf der Erde? Das erklären wir in unserem neuen Express zur „Bioökonomie im All“! Und für alle Wissensdurstigen, die noch tiefer in die Materie einsteigen wollen: Schaut in unser Themendossier „Bioökonomie im Weltall“ auf bioökonomie.de.

Konzept und Umsetzung: Katja Wehling
Postproduktion: Katja Wehling und Hamid Esfahlani

Biokohle als CO2-Speicher und Dünger

Weltweit tüfteln Forschende und Unternehmen an Methoden, um das klimaschädliche Kohlendioxid aus der Atmosphäre zu binden. Eine Möglichkeit ist der Einsatz von Pflanzenkohle in der Landwirtschaft. Sie besteht entweder aus Pflanzen- oder Holzresten, die im sogenannten Pyrolyseverfahren bei Temperaturen von mehr als 450 Grad unter Ausschluss von Sauerstoff verkohlt werden. Diese verkohlte Biomasse kann nicht nur Kohlenstoff dauerhaft speichern, sondern auch Nährstoffe und Wasser binden.

Hochlastfermenter macht Biogasanlagen profitabler

Ein Hochlastfermenter als Ergänzung zum etablierten Rührkesselfermenter könnte Biogasanlagen wirtschaftlicher machen. Zu diesem Ergebnis kommt das Projekt Bio-Smart der Fachhochschule Münster und der Firma PlanET Biogastechnik. Denn der hohe Wassergehalt von Reststoffen wie Gülle erfordert in herkömmlichen Anlagen nicht nur große Fermentationsbehälter, sondern auch viel Heizenergie.

Bio-Monitoring mit Wattestäbchen

Nicht nur Menschen, auch Tiere hinterlassen genetische Fingerabdrücke. Diese sogenannte eDNA (environmentalDNA) findet sich überall in der Umwelt – auf Pflanzen, im Wasser, im Boden und sogar in der Luft. Angesichts des weltweiten Verlusts der Artenvielfalt sind Forscherinnen und Forscher dabei, die Biodiversität zu erfassen, um Veränderungen zu erkennen und frühzeitig Schutzmaßnahmen ergreifen zu können. Im tropischen Regenwald, wo der Artenrückgang besonders dramatisch ist, haben sie die Biodiversität gemessen.

„KI-Modelle für die Bioökonomie müssen transparent sein“

Digitale Technologie wie erdnahe Satelliten, Flugdrohnen oder Feldroboter liefern schon heute kontinuierlich hochaufgelöste Bilder. Die Menge an Daten, die dabei entsteht, ist jedoch viel zu groß, als dass sie manuell ausgewertet werden kann. KI-Systeme hingegen können diese Datenmengen mit Leichtigkeit bewältigen. Die Entscheidungen, die KI-Modelle treffen, sind jedoch kaum nachvollziehbar. Marina Höhne, KI-Expertin und Professorin für digitale Bioökonomie, will das ändern.