Biotechnologie/Systembiologie

Wacker setzt auf kultiviertes Fleisch

Der globale Markt für pflanzenbasierte Fleischersatzprodukte erlebt gegenwärtig einen enormen Wachstumsschub. Ein Grund ist unter anderem die wachsende Zahl jener, die auf tierische Proteine dem Tierwohl zuliebe verzichten oder die Vorteile pflanzlicher Proteine für Gesundheit und Umwelt schätzen gelernt haben. Auch wenn hierzulande der Fleischkonsum seit Jahren sinkt, ist er mit einem jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von rund 57 Kilogramm immer noch sehr hoch.

Vegane Ei-Alternative aus der Ackerbohne kommt

Ob gekocht, gebraten oder als Backwerk: Eier sind aus dem Alltag vieler Menschen kaum wegzudenken. Allein in Deutschland werden nach Angaben des Bundesamtes für Ernährung und Landwirtschaft jährlich 19,9 Milliarden Eier verbraucht. Das entspricht einem Pro-Kopf-Verbrauch von durchschnittlich 239 Eiern pro Jahr. Während für andere tierische Produkte wie Milch oder Fleisch längst pflanzliche Alternativen auf dem Markt sind, gibt es für das Ei bislang kaum vegane Varianten. Doch das soll sich bald ändern.

Stroh zu Milchsäure: Bundeswirtschaftsministerium fördert BluCon Biotech

Nicht Lebensmittel wie Zuckerrüben oder Mais, sondern landwirtschaftliche Reststoffe sind der Rohstoff, aus dem die Kölner BluCon Biotech GmbH L-Milchsäure, eine Vorstufe des Biokunststoffs Polymilchsäure (PLA), herstellt. Dafür nutzt das Unternehmen Lignocellulose, einen Holzbestandteil, der aus verschiedenen Quellen gewonnen werden kann – in diesem Fall aus Holzabfällen, Bagasse, Baumwollstengeln, aber auch Stroh. Möglich macht das eine neuartige Fermentationstechnologie, die BluCon Biotech entwickelt hat.

Von Kimchi, Käse und Aromen: Fermentation im Trend

Mikroorganismen sind die Helden der Fermentation: Sie wirken im Sauerteig, in der Joghurtmaschine oder in den Stahltanks der Biotechnologie-Industrie. Hier setzen die Zellen Umwandlungsprozesse in Gang und stellen durch Gärung oder andere Stoffwechselprozesse interessante Produkte her. Schon vor Jahrtausenden machten Menschen mit dieser Methode Lebensmittel haltbar, bekömmlich und nährstoffreicher. Dass dabei Mikroorganismen am Werk sind, wurde erst sehr viel später entdeckt.

Zellfreie Proteinherstellung überzeugt beim Pitch

Das Preisgeld von 300 Euro hat eher symbolischen Wert, doch der Sieg schafft Aufmerksamkeit: Das Konzept von Kykeon Biotech hat am 10. November 2021 den „Gründer*innen-Pitch“ der Brandenburgischen TU Cottbus-Senftenberg (BTU) gewonnen. Vor zwölf Investorinnen und Investoren vor Ort und mehr als 120 zugeschalteten Zuschauerinnen und Zuschauern überzeugte das junge Team mit einem Verfahren zur zellfreien Herstellung künstlicher Proteine.

Fleisch aus Zellkultur

Fleisch essen, ohne Tiere zu töten – wie kann das gehen? Die Lösung könnte Fleisch aus Zellkultur sein. Forschende arbeiten weltweit daran, tierische Zellen im Labor zu züchten, um Produkte wie Chicken-Nuggets, Fischstäbchen oder gar Steak auf den Teller zu bringen. Wie die Herstellung von Fleisch und Fisch im Labor funktioniert, erklären wir in diesem Video.

Ideen für nachhaltige Textilproduktion gefragt

Mit dem Förderkonzept „Innovationsräume Bioökonomie“ hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung 2016 ein Instrument geschaffen, um den Strukturwandel von einer erdölbasierten hin zu einer nachhaltigen, biobasierten Wirtschaft zu beschleunigen. Branchenübergreifende Bündnisse zwischen Wissenschaft und Wirtschaft sollen bioökonomische Innovationen schneller in die Praxis bringen. Ein großes Potenzial birgt hier die Textilbranche.

Großinventur zum Mikroben-Wissen gestartet

Die Nationale Forschungsdateninfrastruktur für Mikrobiota-Forschung (NFDI4Microbiota) soll Daten aus der Mikrobiologie strukturell vereinheitlichen und besser zugänglich machen. Zugleich soll sie  Forschungsteams darin unterstützen, diese Daten zu nutzen und die eigenen Daten so zu organisieren, dass sie für andere Forschungsgruppen nutzbar sind. Das Vorhaben, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit jährlich 85 Mio.

Rolle der Feinwurzeln für Pflanzenwachstum erkannt

Pflanzenmerkmale wie Wuchshöhe, Samengröße, Photosyntheseleistung oder Blütenfarbe sind für Forschende entscheidende Faktoren, um herauszufinden, wie sich Pflanzen an ihre Umwelt anpassen oder wie sie auf künftige klimatische Veränderungen reagieren können. Aber nicht nur das Aussehen einer Pflanze ist für die Entwicklung entscheidend, sondern auch der nicht sichtbare Teil im Boden – das Wurzelsystem. Doch was verrät das Aussehen der Pflanze über die Wurzeln? Gibt es einen Zusammenhang zwischen den oberen und unteren Merkmalen?