Großinventur zum Mikroben-Wissen gestartet

Großinventur zum Mikroben-Wissen gestartet

Die Nationale Forschungsdateninfrastruktur für Mikrobiota-Forschung hat begonnen, bundesweit ein besseres Datenmanagement zu schaffen.

Ein Forscher bedient ein Sequenziergerät.
Dieser Sequenzierer im DSMZ erzeugt große Mengen mikrobiologischer Daten. Künftig soll deren Management bundesweit einheitlicher werden.

Die Nationale Forschungsdateninfrastruktur für Mikrobiota-Forschung (NFDI4Microbiota) soll Daten aus der Mikrobiologie strukturell vereinheitlichen und besser zugänglich machen. Zugleich soll sie  Forschungsteams darin unterstützen, diese Daten zu nutzen und die eigenen Daten so zu organisieren, dass sie für andere Forschungsgruppen nutzbar sind. Das Vorhaben, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit jährlich 85 Mio. Euro gefördert wird, will über fünf Jahre bis zu 30 Konsortien dabei unterstützen, bundesweit den Weg für ein besseres Datenmanagement zu ebnen. Im Juli hatte die DFG mitgeteilt, dass eines dieser Konsortien die Mikrobiota-Forschung mit zehn Partnerinstitutionen sein würde.

Daten besser nutzbar machen

„Nur wenn mikrobielle Daten international frei verfügbar und intelligent nutzbar sind, kann die Biodiversität erschlossen werden und wissenschaftliche Kooperationen können gedeihen!“, erklärte der wissenschaftliche Direktor des beteiligten Leibniz-Instituts DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen in Braunschweig, Jörg Overmann, jetzt zum Auftakt. Die Kernaufgaben sind demnach, Zugänge zu Daten zu schaffen, Tools zur Datenanalyse zu entwickeln, Standards für Daten und Metadaten zu schaffen sowie Trainingsangebote aufzulegen. Darüber hinaus sei vorgesehen, sich mit anderen Konsortien der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur zu vernetzen, um gemeinsame Standards zu finden und auch gemeinsame Lösungen zu entwickeln.

Vorteile für Grundlagen- und angewandte Forschung

Das übergeordnete Ziel dieser Maßnahmen ist es, dass Forschende aus der Mikrobiologie künftig mühelos vorhandene Forschungsdaten in ein tiefes Verständnis von mikrobiellen Spezies und deren Interaktionen auf molekularer Ebene übersetzen können. Das soll auch Praxisanwendungen wie die Erforschung neuer Krankheitserreger oder die Entwicklung biotechnologischer Prozesse beschleunigen.

Zehn Partner- und mehr als 50 teilnehmende Institutionen

Neben den Partnerinstitutionen sind am Konsortium mehr als 50 Institutionen beteiligt. Koordiniert wird NFDI4Microbiota von Alice McHardy vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung HZI und Konrad Förstner von der ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften.

bl