Land-/Forstwirtschaft

Forschungsbündnis zu Ernährung und Lebensmitteln

Es geht um nichts Geringeres als die Erforschung neuer, gesunder und nachhaltiger Lebensmittel zur Sicherung der Ernährung in Zeiten des Klimawandels: Zu diesem Zweck wurde Ende vergangenen Jahres eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Universität Bielefeld und dem Max-Rubner-Institut (MRI), dem Bundesinstitut für Ernährung und Lebensmittel, getroffen. Nun hat die Allianz offiziell ihre Arbeit aufgenommen: Im Rahmen eines digitalen Auftaktkolloquiums Ende März wurde nach gemeinsamen Forschungsinteressen gesucht.

„Pilz-Netzwerke beeinflussen den Kohlenstoffspeicher Boden“

Der Boden ist nicht nur eine bedeutende Kohlenstoff-Senke, sondern zugleich eine der wichtigsten natürlichen Quellen für CO2. Die Bayreuther Geoökologin Johanna Pausch will biologische Mechanismen erkunden, die die Kohlenstoff-Speicherkapazität der Böden beeinflussen. Für ein neues Forschungsprojekt zur Rolle von Wurzelpilzen und ihrer Wirkung auf den Kohlenstoffumsatz im Boden wurde sie vor Kurzem mit einem Starting Grant des Europäischen Forschungsrats ERC ausgezeichnet.

Genschere für Pflanzen umprogrammiert

Mit der Genschere CRISPR-Cas haben Molekularbiologen seit einigen Jahren ein Werkzeug in der Hand, das gezielte Veränderungen im Erbgut ermöglicht. Gerade für die Pflanzenzüchtung ist das Potenzial enorm. Genetische Informationen wichtiger Kulturpflanzen können so verändert werden, dass sie gegen Schädlinge, Krankheiten oder extreme klimatische Bedingungen resistenter sind. Holger Puchta vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) zählt zu den Pionieren weltweit, die erstmals die Genschere CRISPR-Cas bei Pflanzen eingesetzt haben.

Ökosystemleistungen des Waldes honorieren

Wälder binden Kohlendioxid, speichern Wasser, kühlen die Luft und bieten Erholung. Doch die Forstwirtschaft wird für all diese Mehrwerte bislang finanziell nicht entlohnt. Forschende der TU Dresden glauben daher, dass die nachhaltige Waldbewirtschaftung attraktiver werden könnte, wenn es entsprechende Konzepte gäbe, die Ökosystemleistungen des Waldes honorieren. Gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) wollen die Fachleute daher in den kommenden drei Jahren ein solches Konzept entwickeln.

„Aquatische Technologien sind zentrale Bausteine einer gesunden Ernährung“

Viele Fischarten werden heute in Aquakulturanlagen gezüchtet, um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden. Doch auch der Ausbau der Aquakultur stößt an Grenzen und verlangt nach Innovationen, die nachhaltig und umweltgerecht sind. Dieser Herausforderung wird sich die Gesellschaft für marine Aquakultur (GMA) in Büsum ab sofort gemeinsam mit der Fraunhofer-Einrichtung IMTE in Lübeck stellen.

Zehn zentrale Botschaften aus der Biodiversitätsforschung

„Eine Million Arten sind vom Aussterben bedroht.“ Mit diesen Worten eröffnete vor weniger als zwei Jahren UN-Generalsekretär António Guterres eine Rede über den Zustand der Erde. Vielen Fachleuten gilt das Artensterben nach der Klimakrise als die zweitgrößte Krise der Menschheit. Ein 45-köpfiges Forschungsteam des Leibniz-Forschungsnetzwerks Biodiversität hat nun einen Bericht vorgelegt, der die zehn wichtigsten Erkenntnisse aus der Biodiversitätsforschung bündelt.