Forschungsbündnis zu Ernährung und Lebensmitteln
Kooperation gestartet: Die Universität Bielefeld und das Max-Rubner-Institut haben bei einem digitalen Kolloquium gemeinsame Forschungsinteressen für eine Zusammenarbeit ausgelotet.
Es geht um nichts Geringeres als die Erforschung neuer, gesunder und nachhaltiger Lebensmittel zur Sicherung der Ernährung in Zeiten des Klimawandels: Zu diesem Zweck wurde Ende vergangenen Jahres eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Universität Bielefeld und dem Max-Rubner-Institut (MRI), dem Bundesinstitut für Ernährung und Lebensmittel, getroffen. Nun hat die Allianz offiziell ihre Arbeit aufgenommen: Im Rahmen eines digitalen Auftaktkolloquiums Ende März wurde nach gemeinsamen Forschungsinteressen gesucht.
Neue Forschungsansätze für die Lebensmittelproduktion
Anknüpfungsfelder gibt es zahlreiche: Das Thema "Ernährung und Lebensmittel" ist ein Schwerpunkt beider Einrichtungen. Der weltweite Klimawandel und begrenzte Ressourcen würden die Lebensmittelproduktion bedrohen und zu einem Umdenken führen, sagt Karsten Niehaus, Leiter der Arbeitsgruppe Proteom- und Metabolomforschung am CeBiTec der Uni Bielefeld. „Von der Pflanzenzüchtung bis zum zubereiteten Lebensmittel werden neue Ansätze gebraucht, um diese Herausforderung zu meistern.“
In einem vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft geförderten Projekt hatten beide Partner bereits zusammengearbeitet und erforscht, inwiefern nachgewiesen werden kann, ob ein als „Bio-Weizen“ gekennzeichnetes Produkt auch tatsächlich biologisch angebaut wurde. Im Ergebnis konnten Biomarker für biologische wie auch konventionelle Anbaumethoden identifiziert werden.
Forschungsexpertisen bündeln
Mit der Kooperationsvereinbarung werden nun die Grundlagenforschung der Uni Bielefeld am Centrum für Biotechnologie (CeBiTec), den naturwissenschaftlichen Fakultäten und der Medizinischen Fakultät OWL sowie die Expertise des MRI am Detmolder Institut für Sicherheit und Qualität bei Getreide auf dem Gebiet der Lebensmittelsicherheit zusammengeführt. „Zusammen mit Pflanzenzüchtern und der Lebensmittelindustrie bietet der Standort OWL hier eine große Chance“, so Niehaus weiter.
Nachhaltigkeit beim Lebensmittelcheck
Das MRI-Institut für Sicherheit und Qualität bei Getreide nimmt aber auch Kartoffeln, Ölpflanzen, Pseudocerealien wie Buchweizen oder Quinoa und Leguminosen wie Bohnen und Erbsen unter die Lupe. Der Sicherheits- und Qualitätscheck dieser Lebensmittel beinhaltet Produktion, Ernte, Verarbeitung, aber auch Lagerung, Vermarktung und Verwendung. Dabei werden zudem Aspekte der Nachhaltigkeit geprüft. Auf dieser Grundlage erarbeitet das MRI wissenschaftliche Entscheidungshilfen für die Politik.
bb