Chemie

Leberenzyme für chemische Synthesen nutzen

Enzyme sind hochspezialisierte Eiweißstoffe, die chemische Reaktionen beschleunigen. Dabei verfügen sie über eine besondere Eigenschaft: Sie funktionieren nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip. Nur wenn ein Molekül exakt zu dem Enzym passt, erfolgt die chemische Reaktion. Dies haben sich Forschende von der Universität Rostock und der Greifswalder Firma Enzymicals AG zunutze gemacht, um einen neuen Syntheseweg zu entwickeln.

Kosmetik aus der Biogasanlage

Wie kann die Wirtschaftlichkeit von Biogasanlagen verbessert werden?  Diese Frage treibt derzeit Forscher an, um die Zukunft der alternativen Stromerzeuger zu sichern. Bisher sind Anlagenbetreiber auf die im Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) festgeschriebene Einspeisungsvergütung angewiesen. Eine geplante Reduzierung dieser stattlichen Förderung, die die höheren Herstellungskosten im Vergleich zu fossilen Energieträgern ausgegleichen, könnte für viele der bundesweit mehr als 8.500 Biogasanlagen das Aus bedeuten.

Plastik-Baustein Anilin biobasiert produziert

Kunststoffe sind allgegenwärtig, doch die Bausteine der langen Molekülketten stammen meist aus Erdöl. Inzwischen gibt es Bioplastik, bei dem die Grundbausteine zumindest teilweise aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen werden. Ein großer Anteil der Kunststoffe basiert gegenwärtig auf der Grundchemikalie Anilin, doch dieser Ausgangsstoff wird bislang ausschließlich aus fossilen Rohstoffen wie Erdöl gewonnen. Das könnte sich nun ändern.

NRW gibt Millionen für Bioökonomie

Das Bioeconomy Science Center (BioSC) ist ein Kompetenzzentrum für die Bioökonomieforschung. Es wurde 2010 gemeinsam von der RWTH Aachen, den Universitäten Bonn und Düsseldorf und dem Forschungszentrum Jülich gegründet. Vom Standort in Jülich koordiniert, arbeiten hier Biologen, Ingenieurswissenschaftler und Ökonomen unter einem Dach. Das Land Nordrhein-Westfalen (NRW) hat bereits 40 ein- und zweijährige Projekte in der ersten Phase gefördert.

Clariant fusioniert mit Huntsman

Das fusionierte Unternehmen soll "HuntsmanClariant" heißen und wird einen Umsatz von 13,2 Mrd. US-Dollar aufweisen. Der Unternehmenswert des neuen Gebildes würde 20 Mrd. US-Dollar betragen. Clariant wird 52% am neuen Unternehmen halten, Huntsman 48%. Auch die Führung von HuntsmanClariant wird aufgeteilt: Der jetzige Clariant-Chef, Hariolf Kottmann, ist designierter Präsident des paritätisch besetzten Verwaltungsrats.

Innovationspreis für Verpackung aus Agrarresten

Die Kür der Gewinner des Innovationspreises „Bio-based Material of the Year“ zählt zu den Highlights der jährlichen Fachkonferenz zu biobasierten Chemikalien und Materialien, zu der das Nova-Institut nach Köln lädt. Zur zehnten Ausgabe der „International Conference on Bio-based Materials“ von 10. bis 11. Mai waren knapp 200 Teilnehmer gekommen, insbesondere Experten aus der Chemie- und Kunststoffindustrie.

Lotuseffekt: Biofilme lassen Wasser abperlen

Das Abperlen von Wassertropfen auf bestimmten Pflanzenblättern ist als Lotuseffekt bekannt. Dieses Phänomen wird durch spezifische Nanostrukturen auf den jeweiligen Oberflächen bewirkt. Der Effekt wird in der Industrie bereits oft als Schutz für empfindliche Textilien oder Häuserwände eingesetzt. Bakterielle Lebensgemeinschaften wie Zahnplaque oder den bräunliche Schleim in Abflussrohren, die sogenannten Biofilme, besitzen oft ebenfalls eine solche wasserabweisende Oberfläche, und sind daher nur sehr schwer zu entfernen.