Chemie

Wie ein Killertoxin bei Pflanzen wirkt

Die große Hungersnot in Irland im 19. Jahrhundert wurde durch den Ausfall mehrere Kartoffelernten ausgelöst. Der Ausfall wiederum entstand durch den sogenannten Eipilz. Dieser Erreger produziert das Toxin Cytolysin, welches die Kartoffelfäule bewirkt. Um Pflanzen vor diesen Krankheitserregern zu schützen, werden in der Landwirtschaft bisher Fungizide eingesetzt. Ein internationales Forscherteam unter Leitung der Universität Tübingen hat nun die Wirkungsweise von Cytolysin entschlüsselt.

Biogas und Wärme aus Holzresten

Holz ist ein uralter natürlicher Rohstoff, der Menschen von jeher Licht und Wärme spendet und als Baumaterial unverzichtbar ist. Auf dem Weg zu einer biobasierten Wirtschaft gewinnt Holz auch für andere Branchen zunehmend an Bedeutung. Die chemische Industrie will aus der nachwachsenden Ressource Plattformchemikalien gewinnen. Auch für die Energiewirtschaft ist das Potenzial von Holz noch nicht ausgeschöpft. Zum Beispiel, wenn es darum geht, daraus Strom und Wärme auf nachhaltige Weise zu erzeugen.

Bioöl aus Milchabfällen

Bei der Herstellung von Milchprodukten wie Quark, Frischkäse oder griechischem Jogurt entsteht eine säurehaltige Flüssigkeit, die bisher nur begrenzt nutzbar war: Sauermolke. In geringen Mengen wurde der Reststoff in Form von Molkepulver als Tierfutter verwendet, musste aber mithilfe von Chemikalien aus den Abwässern aufwendig gewonnen werden. Nun haben Forscher der Eberhard Karls Universität Tübingen einen Prozess entwickelt, mit dem sich Sauermolke ohne teuren Zusatz weiterverwenden lässt.

Katalysatoren für die grüne Chemie

Regina Palkovits ist eine Grenzgängerin. Seit Jahren bewegt sie sich zielstrebig entlang dem innovativen Grat zwischen Grundlagen- und anwendungsnaher Forschung. Die Natur nicht nur verstehen, sondern dieses Wissen auch für die Praxis nutzbar machen, dieser Gedanke hat die gebürtige Essenerin seit jeher gereizt und treibt sie bis heute an. Schülerpraktika im Forschungslabor von Coca-Cola oder beim Energieversorger RWE, dazu die vielen Gespräche mit ihrem Vater, einem Ingenieur, prägten ihren Wunsch, Chemieingenieurwesen zu studieren.

Biokatalyse

Um Lebensmittel wie Käse, Bier oder Wein herzustellen, werden seit Jahrzehnten Enzyme eingesetzt. Der als Biokatalyse bezeichnete Prozess ist auch aus der industriellen Biotechnologie nicht mehr weg zudenken. Doch wie arbeiten die Biokatalysatoren und was für Vorteile birgt ihr Einsatz gegenüber chemischen Prozessen? Wir erklären es im Video.

Die Algen-Biogasanlage für daheim

Der Energiebedarf steigt, aber die Ressourcen schwinden. Um dem entgegenzuwirken entwickelt das Berliner Start-up SOLAGA eine neue Methode, um aus pflanzlicher Biomasse Biogas für private Haushalte zu gewinnen. Johann Bauerfeind und Benjamin Herzog erforschen, wie Cyanobakterien Sonnenlicht in Biogas umwandeln können und entwickeln die dafür notwendigen Solarmodule. Nach etwa zwei Jahren Vorlaufzeithaben haben sie nun den ersten Prototyp vorgestellt.

Nachhaltige Chemie mit Chloroperoxidase

Enzyme aus der Natur gewinnen und industrietauglich machen, das ist das Spezialgebiet des Biotechnologie-Unternehmens ASA Spezialenzyme GmbH aus dem niedersächsischen Wolfenbüttel. Die 1991 vom Biotechnologen Arno Cordes gegründete Firma mit 16 Mitarbeitern stellt Enzyme und Bakterienmischkulturen für die Industrie her, die unter anderem in biologischen Reinigern für Gewässer und Klärgruben zum Einsatz kommen.