Chemie

Evonik entwickelt Schutzlack für Schiffe

Der Bewuchs von Algen oder Muscheln an Schiffsrümpfen macht kleinen und großen Schiffen gleichermaßen zu schaffen. Denn diese siedeln sich an der im Wasser treibenden Schiffswand an und verwandeln einst glatte Fassaden in eine raue, zerklüftete und schmuddelige Schiffshaut. Der äußere Makel ist dabei allerdings das kleinere Übel. Der flächendeckende Biofilm erhöht sowohl den Reibungswiderstand als auch das Gewicht und bremst so die Schiffe regelrecht aus.

Jülich: Gläsernes Labor für die Bioökonomie

Die Anforderungen an Pflanzen, ob als Nahrungs-, Rohstoff- oder Energiequelle, sind hoch. Die Nutzpflanzen der Zukunft sollen ertragreich und gegen Krankheiten und Schädlinge gewappnet sein, weniger Dünger verbrauchen sowie Wetterextremen wie Trockenheit und Nässe trotzen. Das Wissen um die Eigenschaften der Pflanzen und deren Wachstums- und Anpassungsmechanismen ist für die Züchtung neuer Sorten daher von grundlegender Bedeutung.

Brain AG gewinnt neuen Großaktionär

10 % des bisherigen Grundkapitals der Brain AG gehen damit an den neuen Investor, die DAH Beteiligungs GmbH über. Dem Bioökonomie-Unternehmen fließen damit rund 28 Mio. Euro brutto zu. Hinter dem Mannheimer Finanzier steht Daniel Hopp. Der Sohn von SAP-Gründer und Multimilliardär Dietmar Hopp hat sich vor allem als Manager des Eishockey-Clubs Adler Mannheim, den er von der Beinahe-Pleite zum wirtschaftlichen Erfolg führte, einen Namen gemacht. Hopps Beteiligungsfirma zeichnete Anfang September 1.641.434 neue Stückaktien.

Grüne Produktion

Jeden Tag konsumieren wir unzählige Produkte – zuhause, in der Freizeit, bei der Arbeit. Schon gewusst, dass immer noch umweltschädliches Erdöl gebraucht wird, um all diese Dinge herzustellen? Dabei gibt es längst Alternativen. Denn in Wissenschaft und Wirtschaft gibt es einen neuen Trend: die grüne Chemie. Dieser Film besucht Akteure aus der biobasierten Wirtschaft in Deutschland: bei der Fraunhofer Gesellschaft in Stuttgart, bei der Bioraffinerie CPB in Leuna und dem Biotech-Unternehmen c-LEcta in Leipzig.  

Schallplatten aus Bioplastik pressen

Die Schallplatte hat eine lange Tradition. Doch seit die ersten CDs Anfang der 1990iger Jahre den Markt eroberten, fristet die Musikscheibe ein Nischendasein. Durch das Aufkommen neuer digitaler Tonträger ist die Platte zu einem Kultobjekt geworden. Die alte Musikscheibe könnte jedoch schon bald in einem zeitgemäßen Gewand ein nachhaltiges Comeback erleben. Alexander Rex von der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle forscht seit Jahren an einer neuen umweltfreundlichen Alternative zu den erdölbasierten Vinylscheiben.

Mit Enzymen Phosphor in Moleküle bringen

Phosphor ist ein entscheidendes Element für alle Lebewesen und Bestandteil vieler kleiner und großer natürlicher Phosphorverbindungen, in denen Phosphor hauptsächlich an Sauerstoff und Stickstoff gebunden ist. In der Zelle kommen sogenannte phosphorylierte Bausteine sehr häufig bei Zwischen- und Abbauprodukten des Stoffwechsels, den Metaboliten, vor.

Motorabdeckung

Rizinus schützt den Motor

Bauteile im Motorraum eines Autos müssen extremen Hitzebelastungen von über 200 Grad Celsius gewachsen sein. Daimler setzt bei der Mercedes-A-Klasse Motorabdeckungen aus Biopolyamiden ein. Während konventioneller Kunststoff aus Erdöl hergestellt wird, besteht die Abdeckung zu einem großen Teil aus Rizinusöl. Das Öl wird aus den Samen des Wunderbaums Ricinus communis gewonnen, der zur Familie der Wolfsmilchgewächse gehört.

Reinigungsmittel

Stroh zu Alkohol

Alkohol hat fett- und schmutzlösende Eigenschaften, deshalb wird er als Zusatz zu Reinigungsmitteln besonders geschätzt. In Kooperation mit dem Chemieunternehmen Clariant hat das Mainzer Familienunternehmen Werner & Mertz, bekannt für seine Frosch-Produkte, nun zwar nicht Stroh zu Gold gesponnen, aber die Verwendung von Bioethanol auf Basis von Stroh in Wasch-, Putz- und Reinigungsmitteln erprobt.

Mikroalgen-Allianz in Sachsen-Anhalt

Der Anfang August in Sachsen-Anhalt gestartete Forschungsverbund EMIBEX wird mit 1,2 Mio. Euro vom europäischen Struktur- und Investitionsfond (EFRE) gefördert. Er soll die biotechnologische Produktion von Mikroalgen und Mikroalgenprodukten für den Einsatz im industriellen Maßstab vorbereiten. Zu EMIBEX gehören der Standort Köthen der Hochschule Anhalt, das Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse CBP in Leuna und das Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme in Magdeburg.