Chemie

Evonik: Kohlenwasserstoffe mit Enzymen herstellen

Zu den Schlüsselsubstanzen der chemischen Industrie zählen die 1-Alkene. Diese ungesättigten Kohlenwasserstoffverbindungen kommen im Erdöl vor und sind Grundbestandteile vieler chemischer Produkte. Diesen wichtigen Ausgangsstoff biokatalytisch herzustellen, schien bis heute unmöglich. Das  Spezialchemieunternehmen Evonik scheint dafür nun einen Lösungsansatz gefunden zu haben. Gemeinsam mit Forschern der Universität Graz fanden sie einen Weg,  1-Alkene wie Propen und 1-Buten mithilfe von Enzymen herzustellen.

Clariant: Neues Biotech-Zentrum in Bayern

Der Spezialchemiekonzern Clariant hat sein neues Biotech-Forschungszentrum am 1. Oktober in Planegg-Martinsried feierlich eröffnet. In das neue Gebäude werden rund 100 Mitarbeiter der Clariant-Sparte Group Biotechnology einziehen. Erst 2013 hatte der Konzern in Frankfurt am Main das Clariant Innovation Center eröffnet. In Straubing betreibt Clariant zudem eine Demonstrationsanlage, in der Biosprit aus Stroh gewonnen wird.

Kompetenzzentrum für nachhaltige Chemie angekündigt

Auf dem Weg zu einer nachhaltigen und biobasierten Wirtschaft sind alternative und ressourcenschonendere Stoffe gefragt. Dieser Entwicklungsprozess soll jetzt mit der Gründung eines internationalen Kompetenzzentrums für nachhaltige Chemie angekurbelt werden. Das hat  Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth zum Auftakt der zweitägigen Konferenz „Sustainable Chemistry 2015“ am 24. September in Berlin angekündigt.

Grüne Woche: Nachhaltiger Leben im Aufwind

Mit rund 400.000 Fach- und Privatbesuchern zählt die Internationale Grüne Woche europaweit zu den größten Verbrauchermessen. Das Event ist längst nicht nur ein Mekka für kulinarische Köstlichkeiten. Abseits der „größten Schlemmermeile der Welt“ hat auch die Bioökonomie ihren festen Platz und begeistert immer mehr Besucher. So auch bei der 81. Ausgabe, die vom 15. bis 24. Januar mit rund 1.200 Ausstellern in den Berliner Messehallen stattfand. Auf der „nature.tec“ in Halle 4.2.

Lesaffre kauft Biosprit-Pionier Butalco

Der französische Konzern Lesaffre übernimmt den Biokraftstoff-Spezialisten Butalco. Bisher verdiente Lesaffre sein Geld vor allem durch den Verkauf von Bäckerhefen und Hefeextrakten für die Lebensmittelindustrie. Mit Hilfe der neuerworbenen Butalco GmbH will das Unternehmen nun auch in der Bioethanol-Produktion weiter Fuß fassen. Gelingen soll dies unter anderem mit speziellen Hefestämmen, die in der Lage sind, Biomasse besonders effizient umzusetzen. Entwickelt wurden die Turbohefen von Butalco an der Universität Frankfurt.

Marktreife Bioraffinerie-Anlage: Sprit aus Reststoffen

In einer Bioraffinierie-Demonstrationsanlage im dänischen Kalundborg ist aus Stroh und anderen Reststoffen Bioethanol hergestellt worden. Das Deutsche Biomasseforschungszentrum in Leipzig hat mitgeholfen, die Technik zur Marktreife zu bringen. Das Forschungsprojekt Kalundborg Cellulosic Ethanol Plant (Kacelle) wurde im Rahmen des 7. Rahmenforschungsprogramms der Europäischen Union gefördert. Auf Grundlage der Forschungsergebnisse startet in Dänemark nun der Bau einer kommerziellen Anlage.

Oxea produziert biobasierte Weichmacher

Weichmacher sind in zahlreichen Plastikprodukten enthalten. Der deutsche Spezialchemiekonzern Oxea GmbH bringt jetzt erstmals biobasierte Weichmacher auf den Markt. Grundbaustein für die Oxblue DOSX und Oxblue ATBC genannten Chemikalien ist Bernsteinsäure aus Maisstärke. Später einmal werden die phthalatfreien Weichmacher vor allem für Spielzeug, Bodenbeläge oder Frischhaltefolie genutzt.

Chemiemesse ACHEMA: Innovationsmotor Biotechnologie

Alle drei Jahre versammelt sich die globale Chemie- und Prozesstechnikindustrie auf der ACHEMA in Frankfurt/Main. Knapp 4.000 Aussteller und mehr als 160.000 Besucher fanden Mitte Juni den Weg in die Messestadt. Während sich die einen neueste Geräte in Labor, Produktion und Verpackung präsentieren ließen, tauschten sich Entwickler über aktuelle Forschungstrends aus. Der Zentralverband der Elektroindustrie beleuchtete in einer Roadmap zur industriellen Biotechnologie künftige Chancen für die Automatisierungsindustrie.

Mit Bakterien Plastikmüll recyceln

Jedes Jahr fallen in Deutschland Millionen Tonnen an Kunststoffabfällen an. Der größte Teil davon wird bisher verbrannt. Ein von der Europäischen Kommission gefördertes Konsortium unter deutscher Federführung der RWTH Aachen will nun einen neuen Weg etablieren: Mit Hilfe der Synthetischen Biologie sollen Bakterien dazu gebracht werden, den Plastikmüll in biologisch abbaubares Plastik umzuwandeln. Dadurch könnte ein ganz neuer Verwertungskreislauf entstehen. Insgesamt 7 Millionen Euro stehen in den nächsten vier Jahren zur Verfügung.