Agrarwissenschaften

Ackerpflanzen mit Satellitendaten erkennen

Daten aus dem All sind zu einem wichtigen Werkzeug der Agrarforschung geworden. Die Satelliten der Europäischen Raumfahrtorganisation (ESA), insbesondere Sentinel-1 und Sentinel-2, liefern Informationen zur Art der Landnutzung, Bodenbeschaffenheit, zu Pflanzenwachstum und Umweltbedingungen. Diese Daten nutzen Wissenschaftler vielerorts für Simulationsmodelle, um beispielsweise Ernteprognosen zu erstellen. Doch die optischen Sensoren der Satelliten stoßen bei Wolken mitunter an ihre Grenzen, so dass eine Fernbeobachtung nur bedingt möglich ist.

Rätsel um „ET“ gelöst

Pflanzenforschern des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben ist ein wichtiger Fortschritt beim Verständnis epigenetischer Mechanismen gelungen. Während sich die Genetik mit den Genen befasst, beschreibt die Epigenetik jene ebenfalls erblichen Zusammenhänge, die die Aktivität der Gene beeinflussen. So kann eine Pflanze beispielsweise als Reaktion auf Trockenstress bestimmte Gene und damit Stoffwechselprozesse aktivieren, die sie vor dem Vertrocknen schützen.

Laserstrahlen gegen Schadinsekten

Ob Kartoffeln, Getreide oder Mais: Nahrungsmittel, die als Vorrat lagern, ziehen oft Schadinsekten an, die für große Verluste sorgen. Selbst in klimatisierten Lagern wie Getreidesilos ist die Ware vor einem Schadbefall nicht hundertprozentig sicher. Am Fachinstitut für Ökologische Chemie, Pflanzenanalytik und Vorratsschutz des Julius Kühn-Instituts (JKI) in Berlin wird derzeit an einer Methode geforscht, die Schadinsekten früh erkennen soll, um eine Ausbreitung des Befalls und damit Einbußen zu verhindern.

Genom der Wasserlinse kartiert

Noch vor wenigen Jahren hat sie nur wenige Wissenschaftler interessiert, doch inzwischen beschäftigen sich viele Pflanzenforscher mit ihr – der Wasserlinse. Sie wächst schnell und lässt sich einfach ernten. Sie ist reich an Stärke und Proteinen, was sie als Futter für Geflügel, Fische, Schweine und Wiederkäuer gleichermaßen interessant macht. Sie wird als Nahrungsmittel sowohl in der traditionellen Küche als auch in Modegetränken genutzt.

SOIL3 – Ressourcenschatz Unterboden

Als Unterboden wird jener Bereich definiert, der sich etwa 30 Zentimeter unterhalb der landwirtschaftlich genutzten Oberfläche befindet. Auch hier tummeln sich unzählige Organismen, welche die Beschaffenheit des Unterbodens beeinflussen. Frühere Untersuchungen ergaben, dass zwei Drittel aller Nährstoff- und Wasservorräte in dieser Sphäre gespeichert sind. Bisher wurde das unterirdische Depot aber nur bedingt von Pflanzen genutzt. Um das zu ändern, will das Team um Amelung den Zugang der Pflanzenwurzeln zum Unterboden optimieren

Steinobstschädling überlebt durch Winterdiät

Ob Pflaumen, Aprikosen, Nektarinen oder Pfirsiche: Der Pflaumenblattsauger Cacopsylla pruni mag vielerlei Steinobst, vor allem aber den süßen Saft der Früchte. Das Insekt nistet sich auf einem Baum ein und vermehrt sich. Seit Jahren schon sorgt C. pruni so für große Verluste bei den Obstbauern. Zudem überträgt es das gefährliche zellwandlose Bakterium Candidatus Phytoplasma prunorum, das die Pflanzenkrankheit, die sogenannte Europäische Steinobstvergilbung (European Stone Fruit Yellows, ESFY), auslöst.

Rascher Abbau von Klärschlamm im Boden

Wer in Deutschland Düngemittel ausbringt, muss sicherstellen, dass darin enthaltene synthetische Polymere innerhalb von zwei Jahren zu mindestens einem Fünftel biologisch abgebaut werden. Ob Klärschlamm immer diese Verordnung erfüllt, war bislang unklar. Er enthält oft sogenannte Polyacrylamid-Copolymere (PAMs), die als Flockmittel eingesetzt wurden und deren Abbaurate nur an der Erdoberfläche bekannt ist. „Es gibt verschiedene Studien, die den Abbau von PAMs durch UV-Bestrahlung untersucht haben.

Pflanzenhormon Auxin im Visier

Chinakohl, Brokkoli und Tomaten sind für Jutta Ludwig-Müller mehr als nur gesundes Gemüse. Als Pflanzenphysiologin interessiert die 56-Jährige vor allem eins: die Lebensvorgänge in Pflanzen. In ihrem Labor an der Technischen Universität Dresden versucht die gebürtige Hessin zu ergründen, wie der Stoffwechsel in diesen Nutzpflanzen abläuft und welche Prozesse deren Wachstum und Vermehrung fördern oder behindern. Im Fokus ihrer Forschung stehen Hormone, die ähnlich wie beim Menschen auch bei Pflanzen lebenswichtige Prozesse steuern.