Agrarwissenschaften

Steinobstschädling überlebt durch Winterdiät

Ob Pflaumen, Aprikosen, Nektarinen oder Pfirsiche: Der Pflaumenblattsauger Cacopsylla pruni mag vielerlei Steinobst, vor allem aber den süßen Saft der Früchte. Das Insekt nistet sich auf einem Baum ein und vermehrt sich. Seit Jahren schon sorgt C. pruni so für große Verluste bei den Obstbauern. Zudem überträgt es das gefährliche zellwandlose Bakterium Candidatus Phytoplasma prunorum, das die Pflanzenkrankheit, die sogenannte Europäische Steinobstvergilbung (European Stone Fruit Yellows, ESFY), auslöst.

Rascher Abbau von Klärschlamm im Boden

Wer in Deutschland Düngemittel ausbringt, muss sicherstellen, dass darin enthaltene synthetische Polymere innerhalb von zwei Jahren zu mindestens einem Fünftel biologisch abgebaut werden. Ob Klärschlamm immer diese Verordnung erfüllt, war bislang unklar. Er enthält oft sogenannte Polyacrylamid-Copolymere (PAMs), die als Flockmittel eingesetzt wurden und deren Abbaurate nur an der Erdoberfläche bekannt ist. „Es gibt verschiedene Studien, die den Abbau von PAMs durch UV-Bestrahlung untersucht haben.

Pflanzenhormon Auxin im Visier

Chinakohl, Brokkoli und Tomaten sind für Jutta Ludwig-Müller mehr als nur gesundes Gemüse. Als Pflanzenphysiologin interessiert die 56-Jährige vor allem eins: die Lebensvorgänge in Pflanzen. In ihrem Labor an der Technischen Universität Dresden versucht die gebürtige Hessin zu ergründen, wie der Stoffwechsel in diesen Nutzpflanzen abläuft und welche Prozesse deren Wachstum und Vermehrung fördern oder behindern. Im Fokus ihrer Forschung stehen Hormone, die ähnlich wie beim Menschen auch bei Pflanzen lebenswichtige Prozesse steuern.

Der digitale Bienenstock

Ihre bedeutende Rolle als Bestäuber von Nutzpflanzen macht die Honigbiene zum drittwichtigsten Nutztier weltweit. Monokulturen auf den Äckern, Pestizide und Parasiten wie die Varroa-Milbe setzen den Honigbienen zu – diese und andere Faktoren wie extreme Witterung sind Mitauslöser für das sogenannte „Bienensterben“. Gleichzeitig nimmt aber die Zahl der Honigbienenvölker bundesweit zu: Der Deutsche Imkerbund hat 2016 hierzulande rund 800.000 Honigbienenvölker gezählt, das sind zwar 35 Prozent weniger als 1951, aber auch der höchste Stand seit 2003.

Wie Wurzeln und Blätter kommunizieren

Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen und Soja, auch Leguminosen genannt, sind aufgrund ihres hohen Eiweißgehaltes bei Vegetariern und Veganern sehr beliebt. Auch Landwirte schätzen die Pflanzen, denn sie gehen eine Symbiose mit stickstofffixierenden Bakterien ein. Diese Bakterien binden Stickstoff aus der Luft und stellen ihn dann der Pflanze zur Verfügung. Im Gegenzug werden die Bakterien von den Pflanzen über Knöllchen an den Wurzeln mit Nährstoffen versorgt. Die Knöllchenbildung wird durch die Infektion mit Bakterien verursacht.

Quinoa kommt nach Europa

Ein hoher Proteingehalt, essentielle Aminosäuren, viel Eisen, Zink, Magnesium und Vitamine – aber kein Gluten: Quinoa-Samen gelten in Europa wegen ihres Nährstoffgehalts als „Superfood“ und sind dennoch ein Nischenprodukt. Das liegt vor allem daran, dass sich der sogenannte Inkareis evolutionär an die harschen Bedingungen in Südamerika angepasst hat: Kurze Sonnenstunden in den Tropen und karge Böden in den Anden. Große Forschungs- oder Züchtungsbemühungen hat die Pflanze bislang weder in ihrer Heimat noch in Europa erfahren.

Weizenanbau auf dem Acker von morgen

Kohlendioxid (CO2) ist weithin als schädliches Klimagas bekannt. Experten rechnen damit, dass der Klimawandel die CO2-Konzentration in der Luft in den kommenden Jahrzehnten noch weiter antreiben wird. Die Auswirkungen des CO2-Anstiegs für die Landwirtschaft sind derzeit aber noch nicht absehbar. Gleichzeitig ist Kohlendioxid auch ein wichtiger Nährstoff für Pflanzen.

Catchy: Das Geheimnis der Zwischenfrüchte

Der Anbau von Zwischenfrüchten ist eine alt bewährte Praxis in der Landwirtschaft. Ackersenf oder Leguminosen werden nach der Ernte von Mais oder Weizen aufs Feld gebracht, um den Boden für die nächste Hauptfrucht fit zu halten oder zu verbessern. Im Bodenforschungsverbundprojekt namens „CATCHY“ haben Partner aus Forschung und Wirtschaft in den vergangenen Jahren den Einfluss von Zwischenfrüchten auf die Bodenfruchtbarkeit genauer untersucht, um neue innovative Anbausysteme zu entwickeln.