Agrarwissenschaften
Frisches Kapital für Berliner Infarm
Frisches Gemüse und Kräuter aus kleinen Gewächshäusern direkt in Restaurants und Supermärkten wachsen lassen – das Konzept von Infarm überzeugt immer mehr Investoren.
Der Pflanzendoktor
Ob Grauschimmelerreger oder Buchsbaumzünsler: Schädlinge, die sich in dem Garten von Andreas von Tiedemann verirren, haben oft das Nachsehen – denn sie legen sich mit einem Experten an, der sich mit Leib und Seele dem Pflanzenschutz verschrieben hat. Seit fast 40 Jahren sucht der Agrarwissenschaftler und promovierte Phytomediziner nach neuen Strategien, um Pflanzenkrankheiten wirksam zu bekämpfen.
Angler sorgen für Fischvielfalt
Wo einst Kies und Sand abgebaut wurden, locken heute Baggerseen zum Baden und Angeln ein. Die Bedeutung der künstlichen Gewässer als Ökosystem ist bisher jedoch wenig präsent. Doch auch die biologische Vielfalt in Binnengewässern ist bedroht, wie Forscher seit langem beklagen. Mit gezielten Schutzmaßnahmen versuchen Berliner Wissenschaftler im Verbundprojekt Baggersee mit Anglern, dem Biodiversitätsverlust entgegenzuwirken.
Globale Studie: Viele Flussläufe blockiert
Flüsse sind die Lebensader für Millionen Menschen weltweit. Sie dienen zum Fischfang, zur Bewässerung der Landwirtschaft oder zur Energiegewinnung. Vor allem Fließgewässer sind auf Grund ihrer hohen Dynamik ein Hort, in dem neue Tier- und Pflanzenarten und damit Ökosysteme entstehen. Doch das Flusssystem der Erde wird zunehmend durch den Menschen gestört. Begradigungen, Uferbebauungen oder Staudämme behindern den natürlichen Flusslauf, wie eine internationale Studie zeigt.
Biodiversität von Äckern auf der Spur
Mit Ameisen fing alles an: Niemand weiß besser als Jens Dauber, welche Arten dieser fleißigen Insekten in welcher Häufigkeit die Böden der Stadt Mainz besiedeln. Denn genau das zu kartieren, war Gegenstand der Diplomarbeit des heute 52-Jährigen. Seitdem zieht sich das Thema Artenvielfalt durch seine Forscherkarriere.
Naturnahe Mischwälder für die Tropen
Teakholz ist wegen seiner Robustheit und schönen Optik sehr gefragt. Doch der Anbau von Tropenhölzern ist seit langem umstritten. In Regionen wie Asien und Mittelamerika werden Teakbäume großflächig in Monokulturen angebaut, um die weltweite Nachfrage zu bedienen. Die ökologischen Folgen sind gravierend: Jede Abholzung ist ein Kahlschlag zu Lasten des Bodens und der Artenvielfalt. In Mittelamerika werden für den Teakanbau teils heimische Baumarten geopfert.
Zukunftskonzepte für die globale Ernährung
Mit der „World Food Convention“ hat der Berliner Tagesspiegel vor zwei Jahren ein Kongressformat geschaffen, um in der Hauptstadt mit Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft eines der drängendsten Probleme unserer Zeit zu diskutieren: die Zukunft unser Ernährung in einer Welt mit neun Milliarden Menschen. Zur dritten Ausgabe der World Food Convention am 7. Mai waren 700 Gäste in die Bolle-Säle nach Berlin-Moabit gekommen.
Moore für den Schilfanbau fit machen
Reetgedeckte Häuser sind ein typisches Markenzeichen für Norddeutschland. Doch Schilfrohre eignen sich nicht nur zur Dachdeckung. Auch als Dämmmaterial in Verbindung mit Lehm gewinnt der Rohstoff an Bedeutung. Längst ist das Bauen mit natürlichen Materialien wie Schilf ein Trend. Doch der Bedarf kann mit heimischen Vorkommen nicht mehr gedeckt werden. „80% bis 90% des in Deutschland genutzten Dachreets werden importiert“, sagt Friedrich Birr von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE).