Neues Netzwerk für Bioraffinerie-Forschung gestartet
Die Klimaschutzziele der Bundesregierung sind ambitioniert.
Die Klimaschutzziele der Bundesregierung sind ambitioniert.
An den Tankstellen Deutschlands wird immer häufiger Biosprit getankt. Die anfängliche Skepsis der Verbraucher gegenüber dem Kraftstoff E10 hat offenbar nachgelassen. Das belegen die aktuellen Marktdaten für 2014, die der Bundesverband der Deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) Ende Juni präsentierte. Danach war das vergangene Jahr in punkto Bioethanol-Produktion und Verbrauch ein Rekordjahr.
Erst Anfang Juli hat die Gruppe der sieben führenden Industrieländer ehrgeizige Klimaziele festgesetzt und hierbei die Bioökonomie als einen Baustein auf diesem Weg genannt. Anderseits sind große Teile der Wirtschaft noch immer erdölbasiert und Klima- sowie Umweltpolitik heiß diskutierte Themen. Bei einer öffentlichen Podiumsdiskussion in Berlin kamen Ende Juni Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zusammen, um über aktuelle Herausforderungen bei der Umsetzung einer nachhaltigen Wirtschaft zu diskutieren.
Mit 220 Teilnehmern aus 20 Nationen an den drei Veranstaltungstagen hat sich die Biowerkstoffkonferenz in Köln einen festen Platz im Kalender der Bioökonomie-Szene erarbeitet. In diesem Jahr war die Veranstaltung ganz den Start-ups der industriellen Biotechnologie gewidmet.
Die Idee, nachwachsende Rohstoffe im Automobilbau einzusetzen ist nicht neu. Schon heute werden vereinzelt Armaturenbretter oder Kofferraumverkleidungen aus Bio-Werkstoffen gefertigt. Für einen breiten Einsatz von Natur-Materialien in Fahrzeugteilen fehlte es bisher jedoch an Simulationsmodellen zum Nachweis von Funktionalität und Sicherheit.
Der Preisverfall bei Bioethanol und die Abwertung des Euros gegenüber dem Pfund machen dem Mannheimer Bioethanol-Produzent Crop Energies AG zu schaffen. Nun hat das Unternehmen vorsorglich ein Werk in Großbritannien geschlossen.
Mitten im brasilianischen Regenwald des Amazonas entsteht derzeit ein 325 Meter hoher Gigant für die Klimaforschung. Der Stahlturm soll im Juni 2015 eingeweiht werden und fortan wichtige Klimadaten liefern. Die neue Messstation namens „ATTO“ – Amazonian Tall Tower Observatory – ist ein deutsch-brasilianisches Gemeinschaftsprojekt. Die Kosten von insgesamt 8,4 Millionen Euro werden jeweils zur Hälfte von den beiden Ländern übernommen.
Das Leben eines Autos endet auf dem Schrottplatz – bisher zumindest. Künftig könnten einige Autokomponenten wie Sitze auch auf dem Kompost landen. Möglich machen das biobasierte Verbundwerkstoffe aus Flachsfasern. In Kooperation mit belgischen Wissenschaftlern haben Textilforscher der RWTH Aachen nun umweltverträgliche Autobauteile entwickelt, die vollständig aus Pflanzenfasern und Biokunststoffen bestehen.
Vor einem Jahr hat die Landesregierung Baden-Württemberg das Forschungsprogramm Bioökonomie beschlossen. Nun sind die ersten der mit insgesamt 13 Millionen Euro geförderten Projekte gestartet. So will das Ländle fit werden für eine Zukunft auf Basis nachwachsender Rohstoffe. Heimische Forschungseinrichtungen sollen stärker untereinander und mit der Wirtschaft vernetzt werden – und so künftig auch international beachtete Kooperationspartner werden.
Der französische Konzern Lesaffre übernimmt den Biokraftstoff-Spezialisten Butalco. Bisher verdiente Lesaffre sein Geld vor allem durch den Verkauf von Bäckerhefen und Hefeextrakten für die Lebensmittelindustrie. Mit Hilfe der neuerworbenen Butalco GmbH will das Unternehmen nun auch in der Bioethanol-Produktion weiter Fuß fassen. Gelingen soll dies unter anderem mit speziellen Hefestämmen, die in der Lage sind, Biomasse besonders effizient umzusetzen. Entwickelt wurden die Turbohefen von Butalco an der Universität Frankfurt.