Mikrobielle Helfer im Kuhmagen im Visier

Kühe vertilgen pro Tag etwa 18 Kilogramm Futter. Aus der pflanzlichen Kost beziehen die Tiere alle notwendigen Nährstoffe. Damit sie aber das Gras und Heu in verdauliche Bestandteile zerlegen können, sind Millionen von Bakterien im Magen der Wiederkäuer aktiv. Doch wie gelingt es den Mikroorganismen, wertvolle Nährstoffe aus der Pflanzenbiomasse zu lösen? Die Frage wollen Tierernährungsexperten und Mikrobiologen der Universität Hohenheim in Stuttgart gemeinsam in einem neuen Projekt beantworten.

Braugerste: Qualität per App sichern

Gerste wird in Deutschland nicht nur als Futtermittel genutzt, sondern auch zum Bierbrauen. Der Anbau von spezieller Braugerste ist in den vergangenen Jahren jedoch zurückgegangen, obwohl das Geschäft für Landwirte grundsätzlich wesentlich attraktiver ist als der Futtermittelanbau. Das Problem: Ob die Braugerste in der Brauerei oder im Futtertrog landet, hängt vom Proteingehalt der Getreidekörner ab. Für die Bierherstellung muss dieser zwischen 9,5 und 11,5% liegen. Damit ist zugleich die Schaumbildung beim Bier garantiert.

Obstfliegen in die Falle locken

Essigfliegen mögen bekannterweise Obst, genauer gesagt – faulige und matschige Früchte. Die Tiere sind zwar lästig, aber für die Landwirtschaft eher ungefährlich. Anders verhält es sich mit der Kirschessigfliege. Die aus Asien eingewanderte Spezies bevorzugt zum Ablegen ihrer Eier ausschließlich reifes und unversehrtes Obst und ist damit für Landwirte und Winzer längst zur Plage geworden. Klimawandel und Globalisierung haben dafür gesorgt, dass sich die Obstschädlinge hierzulande heimisch fühlen und rasant vermehren.

Schmierstoffe aus Bio-Abfällen

Herkömmliche Schmiermittel wie Motoröl bestehen meist aus erdölbasierten Substanzen. Sie sind umweltschädlich und ihre Entsorgung problematisch. Biologische Reststoffe wie Lebensmittelabfälle oder Agrarrückstände könnten hier eine Alternative bieten. Im soeben gestarteten Verbundprojekt „PHAt“ wollen Forscher vom Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheit- und Energietechnik UMSICHT gemeinsam mit Industriepartnern daher Verdickungs- und Bindemittel aus biotechnologisch hergestelltem Polyhydroxyalkanoat (PHA) entwickeln.

Bestäuber für Arzneikräuter gesucht

Bienen und Hummeln sind als Bestäuber wichtige landwirtschaftliche Gehilfen. Sie sichern das Überleben vieler Pflanzen und fördern gleichfalls die Biodiversität. Untersuchungen belegen auch, dass die Bestäubung durch Insekten einen wichtigen Einfluss auf Ertrag und Qualität von Obst und Gemüse hat. Im Obst- und Gartenbau werden die fliegenden Helfer daher seit Langem zur Ertragssteigerung genutzt. Einzelne Insektenarten wie etwa Hummeln werden für ihren Einsatz im Tomaten-Gewächshaus beim Versandhandel bestellt.

Mit Zuchtwerten schneller zu neuen Gerstensorten

Die Züchtung von Nutzpflanzen ist aufwendig. Bis zu zehn Jahre können vergehen, ehe nach einer Kreuzung und etlichen Selektionsschritten eine Zuchtlinie entsteht und als neue Sorte für den Ackerbau zugelassen wird. Gefragt sind neue Pflanzensorten mit vielen Talenten. „Am Ende muss die Sorte einen hohen Ertrag haben und ertragsstabil sein.