In den Industrieländern decken die Menschen bis zu 70% ihres Proteinbedarfs aus tierischen Quellen. Die Land-, Wasser- und Energieressourcen, die in die Aufzucht von Rindern, Schweinen, Geflügel oder Fisch gesteckt werden, sind immens. Bis 2050 werden bis zu neun Milliarden Menschen auf der Welt leben. Um ihren Hunger zu stillen, werden nach Angaben der UN-Welternährungsorganisation FAO (Food and Agriculture Organisation) bis zu 265 Millionen Tonnen zusätzlich an Proteinen pro Jahr benötigt. Ein Teil der Lösung könnten proteinreiche Insekten sein.
Tausende Genome entziffern
Fruchtfliege, Ackerschmalwand oder das Bakterium E.coli haben eines gemeinsam: Sie sind beliebte Modellorganismen für Forscher, weil ihr genetische Code bekannt und bis ins Detail analysiert ist. Doch Millionen von Mikroorganismen sind bis heute weder bekannt noch erforscht. Ein Team um Axel Janke vom neuen LOEWE-Zentrum für Translationale Biodiversitätsforschung (TBG) will diese Lücke schließen.