Plastik ist überall. Weil Kunststoffe zahlreiche Vorzüge haben, vielseitig einsetzbar und darüber hinaus kostengünstig sind, lässt sich nur schwer auf sie verzichten. Hergestellt werden Kunststoffe heute vorwiegend aus Erdöl. Durch die energieintensive Herstellung von Kunststoffen und ihre Verbrennung, nachdem sie Ihren Dienst getan haben, gelangen große Mengen CO2 in die Atmosphäre. Damit tragen Plastikprodukte wesentlich zum Klimawandel bei.
Zahnseide
Die Nylon-Fäden und Einwegverpackungen für handelsübliche Zahnseide werden auf Basis von Erdöl hergestellt und landen nach Gebrauch zuhauf auf dem Müll. Auf der Suche nach nachhaltigeren und zugleich veganen Alternativen forschen Hersteller an Produkten aus Biokunststoff.
Rizinus- statt Erdöl
Ein Berliner Hersteller ersetzt Nylon-Fasern durch Biokunststoff auf Basis von Rizinusöl und bietet eine vegane, plastikfreie und recyclingfähige Zahnseide an.
Sportplatz-Kunstrasen aus biobasierten Materialien
Nicht nur Bundesligavereine setzen bei ihren Spielflächen meist auf Kunstrasen. Auch kleine Vereine bevorzugen das pflegeleichte und wetterunabhängigere Material und stemmen die nötigen Investitionen. Rund 9.000 Kunstrasenplätze existieren in Deutschland bereits. Doch Kunstrasenflächen basieren bislang auf fossilen Rohstoffen und tragen zudem dazu bei, dass Mikroplastik in die Umwelt gelangt. Die Europäische Chemieagentur ECHA hat errechnet, dass Kunstrasenplätze in Europa für jährlich 16.000 Tonnen Mikroplastikeintrag in die Natur verantwortlich sind.
CO2 als Rohstoff für Polyesterfasern
Polyester sind eine wichtige Kunststoffklasse für die Textilindustrie. Bislang benötigt die Herstellung jedoch meist fossile Rohstoffe. Im Verbundprojekt „Threading CO2“ haben sich nun 17 Partner aus sieben europäischen Ländern zusammengeschlossen, um eine Alternative zu schaffen. Sie wollen Monoethylenglycol, den Ausgangsstoff für den Polyester PET, herstellen, indem sie CO2 aus Industrieabgasen als Rohstoff nutzen.