Rafael Meichßner - Der Algenfarmer

Mikroalgen gelten als das neue Superfood. Sie liefern Öle und Wirkstoffe für Pharmazeutika und vieles mehr. Dass aber auch Makroalgen großes Potenzial für den Konsum haben, davon ist Rafael Meichßner überzeugt. Der Meeresbiologe arbeitet bei der Firma Coastal Research Management (CRM) in Kiel als Projektleiter Aquakultur. Er forscht daran, den Blasentang auf der Kieler Meeresfarm zu kultivieren. Um zu wachsen, brauchen Algen keine Böden, kein Süßwasser oder Pestizide – ein unschätzbarer Vorteil gegenüber den Landpflanzen. Wird Algenpionier Rafael den Blasentang zum neuen Star-Gemüse für unsere Speiseküche machen?

Impulse für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft

Deutschland hat bereits am 4. Mai alle verfügbaren Ressourcen für dieses Jahr verbraucht. Das geht aus Berechnungen der gemeinnützigen Organisation Global Footprint Network hervor, die jedes Jahr für jedes Land einen nationalen und einen globalen Erdüberlastungstag – den sogenannten Earth Overshoot Day – ermittelt. Ein „weiter so“ ist nicht möglich. Einen Ansatz zur Transformation bietet die Bioökonomie: Sie setzt nicht nur auf die effiziente Nutzung biologischer Ressourcen, sondern auch darauf, Produkte und Rohstoffe in Kreisläufen zu halten.

Einwasch-Imprägnierer

Anfang des Jahres geriet eine Gruppe künstlich hergestellter Industriechemikalien in die Schlagzeilen: PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen). Sie sind in der Regel nicht akut giftig, stehen aber im Verdacht gesundheitsschädlich zu sein. Aufgrund ihrer hohen Stabilität reichern sie sich langfristig in Gewässern und Böden an und gelangen über Nahrung und Trinkwasser auch in den menschlichen Körper.

Veganz setzt auf Fraunhofer-Indoor-Farming-System

In einigen Supermärkten sind sie schon zu finden: gläserne Minifarmen, in denen auf mehreren Etagen Salat oder Kräuter in einer speziellen Nährstofflösung ohne Pestizide unter LED-Licht wachsen und frisch geerntet direkt vor Ort verkauft werden. Dieser kontrollierte und ressourcenschonende Pflanzenanbau in sogenannten vertikalen Farmen ist nicht nur nachhaltig, auch die Erträge sind Fachleuten zufolge deutlich höher. Für Unternehmen in der Lebensmittelbranche eröffnet der urbane Pflanzenanbau damit ganz neue Chancen.

Green ERA-Hub: Allianzen für innovative Lebensmittel- und Agrarsysteme gesucht

Nachhaltige und effiziente Produktionssysteme in der Landwirtschaft sowie in der Lebens- und Futtermittelherstellung sind von grundlegender Bedeutung auf dem Weg zu einer erfolgreichen Bioökonomie. Vor allem ressourcenschonende Ansätze im Bereich der Düngemittelnutzung spielen dabei eine wichtige Rolle. Vielversprechend sind hier vor allem Verfahren zur Reduzierung der Düngemengen, die Rückgewinnung von Düngesubstanzen aus Abfall- und Nebenströmen der Agrar- und Lebensmittelproduktion sowie biologische Kultivierungsstrategien im Nutzpflanzenanbau.

Neue Reislinien sind resistent gegen die Weißblättrigkeit

Die Reiskrankheit Weißblättrigkeit kennen Bäuerinnen und Bauern in Asien und Afrika schon lange. Verursacht wird sie vom Bakterium Xanthomonas oryzae, vielerorts sind erhebliche Ernteverluste die Folge. In Tansania galt der Erreger lange Zeit als unproblematisch – bis 2019. Seitdem erleiden in immer mehr Regionen des afrikanischen Landes die Reisfelder gravierende Schäden durch die Weißblättrigkeit. Ein internationales Forschungsteam mit deutscher Beteiligung will den Vormarsch der Pflanzenkrankheit nun stoppen.