Wo stehen die Fleischalternativen in Deutschland?

Rund acht Prozent der Menschen in Deutschland ernähren sich laut Ernährungsreport 2022 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft vegetarisch oder vegan. Jede zweite befragte Person hat demnach zumindest schon einmal vegetarische oder vegane Alternativen zu tierischen Produkten probiert – Tendenz steigend. Aber welchen Alternativen zum Fleisch gehört die Zukunft? Das Forschungsprojekt TRADINNOVATION hat dazu für drei Produktgruppen den Status Quo untersucht: pflanzlichen Fleischersatz, Insekten und kultiviertes Fleisch.

Biokohle-Basis steuert Phosphorversorgung

Phosphor ist ein essentieller Nährstoff für Pflanzen. In vielen Böden ist er jedoch nicht in ausreichender Menge vorhanden, so dass er entweder über Dünger zugeführt werden muss oder die Pflanzen nicht optimal wachsen können. Da die Phosphorreserven schwinden, wird seit Jahren intensiv an alternativen Düngemitteln geforscht. Als vielversprechender Kandidat gilt Biochar, eine spezielle Pflanzenkohle, die bei der Verbrennung von Biomasse entsteht.

Mit Biotensiden Ölkatastrophen bekämpfen

Derzeit droht durch den brennenden Autofrachter "Fremantle Highway" in der Nordsee eine Umweltkatastrophe, sollte das Schiff auseinanderbrechen und Öl ins Meer gelangen. Experten schätzen, dass jährlich bis zu 1.500 Millionen Liter Öl in die Meere fließen. Die Explosion auf der Bohrinsel Deepwater Horizon im Jahr 2010 und die daraus resultierende Ölpest im Golf von Mexiko ist bis heute eine der schlimmsten Umweltkatastrophen in der Geschichte.

Blaue Lebensmittel für eine nachhaltige Entwicklung

Ob Hering, Zander oder Lachs: Fisch ist beliebt und rangiert auf der Liste der gesunden Lebensmittel ganz oben. 12,7 Kilogramm wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2021 pro Kopf in Deutschland gegessen. Damit ist die Nachfrage nach Fisch und Fischerzeugnissen weiterhin hoch – und dieser Trend wird sich fortsetzen, da die sogenannten blauen Lebensmittel eine wichtige und ressourcenschonende Proteinquelle sind.

Indoor-Garten

Gemüse, Salat und Kräuter aus dem Supermarkt sind oft in Plastik verpackt, haben wahrscheinlich lange Transportwege hinter sich und können mit Pflanzenschutzmitteln belastet sein. Durch den Anbau zu Hause lassen sich diese ökologischen Nachteile vermeiden, doch nur wenige Deutsche haben einen Garten und viele nicht einmal einen Balkon.

Uni Mailand (2023): Plastikmüll in Seen und Stauseen

Die am stärksten belasteten Seen übertrafen sogar die subtropischen Ozeanwirbel - eine Region, die als Sammelstelle für Mikroplastik und Müll in den Weltmeeren gilt. Die Untersuchungen ergaben, dass 45% der Seen mit mehr als einem Partikel pro Kubikmeter belastet waren. Einige der am stärksten betroffenen Seen, wie der Lago Maggiore in Italien, der Luganer See in der Schweiz und der Lake Tahoe in den USA, werden auch als Trinkwasserquellen genutzt.

Kreativer Nachwuchs: Neue Bioökonomie-Forschungsgruppen gestartet

Das Bundesforschungsministerium unterstützt junge Forschende dabei mit eigenen Arbeitsgruppen innovative Ideen anzupacken. Das Ziel ist, die Bioökonomie neu und noch nachhaltiger zu gestalten. Drei weitere Projekte gehen nun in der zweiten Ausschreibungsrunde der Förderinitiative „Kreativer Nachwuchs forscht für die Bioökonomie“ an den Start.