DFG-Papier: Ernährungsforschung zukunftsfähig gestalten

DFG-Papier: Ernährungsforschung zukunftsfähig gestalten

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) porträtiert in einem Positionspapier die Lebensmittel- und Ernährungsforschungslandschaft in Deutschland und setzt sich für die Stärkung des Forschungsfelds ein.

pflanzliche Ernährung aus Gemüse, Obst und Nüssen
Die Stärkung der deutschen Lebensmittel- und Ernährungsforschung steht im Fokus eines neuen Positionspapiers der DFG.

Rund ein Drittel der weltweiten Treibhausgasemissionen entsteht durch die Art und Weise, wie Land bewirtschaftet wird und Lebensmittel produziert werden. Vor allem der Fleischkonsum und die damit verbundene Tierhaltung tragen zu den klimaschädlichen Emissionen bei und erfordern eine Transformation der Ernährungs- und Agrarsysteme. Die Forschung und Entwicklung neuer, gesunder und ressourcenschonender Lebensmittel sowie Produktionsverfahren kann wesentlich dazu beitragen, die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Das unterstreicht ein Positionspapier der Senatskommission zur gesundheitlichen Bewertung von Lebensmitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), das Ende März veröffentlicht wurde.

Tansformation der Ernährungssysteme wissenschaftlich begleiten

Das Autorenteam des 90-seitigen Dokuments mit dem Titel „Lebensmittel- und Ernährungsforschung in Deutschland“ verweisen auf die globalen gesellschaftlichen Herausforderungen in den Bereichen Lebensmittel und Ernährung, die in den vergangenen Jahren immer sichtbarer geworden sind. „Angesichts des sich verschärfenden Klimawandels, des rasanten Artensterbens und begrenzter Ressourcen gilt es, die Ernährungssicherung der wachsenden Weltbevölkerung zu garantieren – und dies so, dass unsere Ernährung sowohl nachhaltig als auch sicher ist sowie soziale Teilhabe ermöglicht“, so DFG-Präsidentin Katja Becker anlässlich der Veröffentlichung des Papiers.

Einen entscheidenden Hebel zur Bewältigung der Herausforderungen sehen die Autoren in der Ernährungsforschung. Die Transformation der Ernährungssysteme müsse wissenschaftlich begleitet und gestaltet werden, heißt es in der Stellungnahme. Die Forschungsarbeit sei auf innovations- und forschungsfreundliche Rahmenbedingungen angewiesen.

Ernährungsforschung stärker fördern

Das Positionspapier gibt einen Überblick über die vielfältigen Themen der Lebensmittel- und Ernährungsforschung in Deutschland und fordert, diese weiter zu stärken. Zugleich geben die Autoren insgesamt 15 Empfehlungen, wie ein solch innovationsförderndes Umfeld gestaltet werden und zu einer Stärkung der Lebensmittel- und Ernährungsforschung in Deutschland beitragen kann. Dem Forschungsumfeld an Hochschulen und Universitäten wird dabei eine tragende Rolle zugesprochen: „Um die Ernährungsforschung in Deutschland für diese zentrale Aufgabe bestmöglich vorzubereiten, sollte die Forschung an Universitäten unter größtmöglicher Einbeziehung aller Forschungsakteure gestärkt werden. Hierfür müssen alle Beteiligten ihr Engagement eng abstimmen“, fordert die DFG-Präsidentin.

Lebensmittel- und Ernährungsforschung in Deutschland

Das Positionspapier der DFG-Senatskommission steht auf der Website der DFG zum Download bereit.

Leistung der Universitäten sichtbarer machen

Aus Sicht der Senatskommission sind Universitäten maßgebliche Akteure der Lebensmittel- und Ernährungsforschung, deren Leistungen künftig sichtbarer gemacht werden müssen. Den Autoren zufolge gehören dazu neben Forschung und Lehre „auch der Erhalt und Aufbau von Forschungs- und Dateninfrastrukturen, der Wissenstransfer in die Anwendung sowie die Wissenschaftskommunikation und Politikberatung“. Gerade in den Bereichen Wissenstransfer und Kommunikation sowie in der Politikberatung seien viele Akteure oft stark eingebunden.

Empfehlungen für Förderer

Die Senatskommission zur gesundheitlichen Bewertung von Lebensmitteln (SKLM) ist ein unabhängiges Gremium im Bereich der Lebensmittel- und Ernährungsforschung in Deutschland, das sowohl den Senat der DFG als auch die Arbeit von Behörden und Institutionen wissenschaftlich unterstützt. Das Positionspapier „Lebensmittel- und Ernährungsforschung in Deutschland“ richtet sich vor allem an jene Institutionen, die auf Bundes- und Länderebene die Lebensmittel- und Ernährungsforschung fördern.

bb