COLIPI: Millionen für fermentative Palmölherstellung

COLIPI: Millionen für fermentative Palmölherstellung

Das Hamburger Start-up COLIPI konnte im Rahmen einer Frühphasen-Finanzierungsrunde von Investoren einen Millionenbetrag für die Weiterentwicklung einer klimafreundlichen Palmölalternative einsammeln.

v. l. n. r. Erich Müller, Dr. Philipp Arbter, Dr. Tyll Utesch, Jonas Heuer, Maximilian Webers, Maëlle Grimault, Dr. Jan Herzog und Arjun Krishnakumar
v. l. n. r. Erich Müller, Dr. Philipp Arbter, Dr. Tyll Utesch, Jonas Heuer, Maximilian Webers, Maëlle Grimault, Dr. Jan Herzog und Arjun Krishnakumar

Der weltweit steigende Bedarf an Palmöl – sei es für Nahrungsmittel oder Biodiesel – belastet durch den zunehmenden Anbau nachweislich die Umwelt. Heimische Ölpflanzen wie Raps und Sonnenblumen sind Studien zufolge jedoch keine Alternative, um das begehrte Öl zu ersetzen, da die Ausbeute eher gering ist. Das Hamburger Start-up COLIPI entwickelt eine klimafreundliche Alternative zu Palmöl. Dafür konnte das 2022 gegründete Unternehmen nun Investoren gewinnen. 1,8 Mio. Euro haben sich die Jungunternehmer in einer Frühphasenfinanzierungsrunde für die Weiterentwicklung ihres CO2-neutralen "Climate Oil" gesichert.

Paradebeispiel für das Potenzial der Bioökonomie

Zu den Investoren gehören der High-Tech Gründerfonds (HTGF), der Innovationsstarter Fonds Hamburg (IFH), die Nidobirds Ventures GmbH und Stefan De Loecker. „Die COLIPI-Gründer sind mit ihrer hohen technischen Kompetenz in der Biotechnologie und ihren wirklich innovativen Ansätzen zur nachhaltigen Lösung einer großen Herausforderung ein Paradebeispiel für das Potenzial der Bioökonomie“, sagt Nik Raupp, Senior Investment Manager beim HTGF.

Öl-Herstellung mithilfe von Hefen

COLIPI, eine Ausgründung der Technischen Universität Hamburg, will die Kosmetik- und Lebensmittelindustrie revolutionieren. Das Start-up setzt bei der Ölherstellung auf die Fermentation mithilfe von Hefen, die Zucker aus industriellen und landwirtschaftlichen Reststoffen wie Melasse oder anderer Biomasse verwerten und so ihren Stoffwechsel am Laufen halten. Ein Überangebot an Kohlenstoff sorgt dabei für die Bildung von Lipiden, die anschließend isoliert werden und je nach Hefeart pflanzlichen Ölen sehr ähnlich sind. Das dabei entstehende CO2 will das Start-up ebenfalls nutzen.

Großes Potenzial für neue Biomaterialien

„Climate Oil soll eine klimaneutrale Alternative zu Palm- und Erdöl werden, die der Industrie hilft, Klimaziele leichter zu erreichen durch Reduktion von GHG Scope 3 und die Umwelt zu schützen. Wir glauben fest daran, dass unser Gas-Fermentations-Prozess ein Meilenstein für Bioprozesse darstellt, mit dem riesigen Potenzial, Biomaterialien wie Öle massenhaft zu günstigen Preisen und ohne umweltschädliche Einflüsse zu produzieren“, sagt Maximilian Webers, Co-Founder und CEO von COLIPI.

Bei der Entwicklung der klimafreundlichen Palmöl-Alternative wurde das Hamburger Start-up 2022 durch das EXIST Forschungstransfer Programm des Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unterstützt.

bb