Bioökonomie-Forschungsallianz mit Australien
Deutschland und der australische Bundesstaat Queensland wollen künftig mehr in Sachen Grüner Wasserstoff zusammenarbeiten – und in der Bioökonomie-Forschung.
Ein nachhaltiges Wirtschaften auf Basis biologischer Ressourcen ist ein wichtiges Instrument, um die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (UN) – die Sustainable Development Goals (SDGs) – zu erreichen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat die Potenziale der Bioökonomie bereits früh erkannt und seit 2010 mit Strategien und Programmen in Forschung und Entwicklung investiert. Mit der Nationalen Bioökonomiestrategie im Jahr 2020 wurde die Bioökonomie als ressortübergreifende Aufgabe festgeschrieben. Dazu gehört auch, dass nationale und internationale Kooperationen auf dem Gebiet der bioökonomischen Forschung intensiviert werden.
Forschung für Klimaschutz
Um die Forschung zur Bioökonomie weiter zu stärken, wollen Deutschland und der australische Bundesstaat Queensland ihre Zusammenarbeit ab 2023 weiter intensivieren. Darauf haben sich Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger und Cameron Dick, Minister für Handel und Investitionen in dem australischen Bundesstaat verständigt. Bei einem Besuch der Ministerin Ende Mai in Queensland haben beide Länder eine Vereinbarung zur Stärkung der gemeinsamen Bioökonomie-Forschung unterzeichnet. Mit dem „Joint Declaration of Intent“ wollen Deutschland und Australien ihre seit Jahren bestehende Forschungszusammenarbeit für den Klimaschutz ausbauen.
Förderbekanntmachung zur Bioökonomie-Forschung geplant
Ein Schwerpunkt der Forschungskooperation ist das Thema grüner Wasserstoff. In den kommenden Monaten wollen Vertreter beider Länder nun über mögliche Themen und Projekte sowie die Finanzierung der Forschungsverbünde beraten. Bereits im kommenden Jahr soll es eine gemeinsame Förderbekanntmachung zur Bioökonomie-Forschung geben. Diese soll sowohl deutschen als auch australischen Forschenden die Finanzierung der Projekte garantieren. Neben der gemeinsamen Forschungsförderung sind zudem Workshops, Symposien sowie der Austausch von Forschenden und besondere Aktivitäten für Nachwuchswissenschaftler geplant.
BMBF: Schon 112 internationale Kooperationsprojekte unterstützt
Die Grundlage für eine internationale Zusammenarbeit hat die Bundesregierung bereits 2012 mit der Fördermaßnahme „Bioökonomie International“ geschaffen. Seither wurden 112 Kooperationsprojekte mit 19 Ländern und einem Fördervolumen von etwa 70 Mio. Euro realisiert. Im Rahmen der Fördermaßnahme haben deutsche und australische Forschende bereits in zwei Projekten zusammengearbeitet. Im Forschungsprojekt „CLOOP“ ging es um die Rückgewinnung von Phosphor aus Abwässern und Klärschlamm. Die Arbeit der deutschen Partner wurde dabei vom BMBF mit 1,2 Mio. Euro unterstützt. In Projekt „BINOM“ arbeiten die Forschenden daran, biokatalytische Nanomaschinen effektiver und umweltfreundlicher zu machen. Die Arbeit der deutschen Forschenden wird vom BMBF mit 450.000 Euro unterstützt.