Starthilfe für Food-Start-ups

Starthilfe für Food-Start-ups

Der neue Berliner Food-Inkubator Kitchentown unterstützt im ersten Accelerator-Programm vier Start-ups bei der Entwicklung nachhaltiger und gesunder Lebensmittel.

Auf knapp 1000 m2 bietet Kitchentown in Berlin Food-Start-ups die Plattform, Ideen zu entwickeln und umzusetzen.

Ob Knödel aus Altbrot, Frühstücksflocken aus Lebensmittelresten oder Burger aus Insekten: Mit immer neuen Ideen beleben Food-Start-ups die Lebensmittelbranche und zeigen, dass gesunde Kost auch nachhaltig sein kann. Die Lebensmittelindustrie hat das Potenzial erkannt und fördert die Innovationen der jungen Tüftler. Starthilfe bei der Umsetzung neuer Geschäftsideen bietet seit kurzem in Berlin der neue Food-Inkubator Kitchentown.

Bahlsen unterstützt Food-Start-ups

Mit Unterstützung des Backwarenherstellers Bahlsen aus Hannover eröffnete das in San Francisco ansässige Unternehmen im November vergangenen Jahres in der Nähe des Alexanderplatzes seine zweite Dependance. Neben Büroräumen bietet der Inkubator jungen Unternehmen das nötige Know-how und die Räumlichkeiten, um ihre Produkte zu entwickeln. „Wir sind ein kreatives Food-Labor, in dem man seine Ideen durch den richtigen Support sehr schnell realisieren kann“, erklärt Katharina Rütze, die bei Kitchentown für die Produktentwicklung verantwortlich ist. In der ehemaligen Kantine der Mercedes-Benz-Bank feilen seit drei Monaten nun Start-ups der Food-Szene an Konzepten, entwickeln Rezepturen und erste Chargen ihrer Produkte.

Finanzielle Hilfe und maßgeschneiderte Entwicklungsprogramme

Mit dem Accelerator-Programm wurde zugleich ein Förderinstrument geschaffen, um innovative Food-Konzepte schnell zur Marktreife zu bringen. Die ersten Teilnehmer stehen fest: Vier Start-ups werden in den kommenden sechs Monaten von Kitchentown bei der Umsetzung ihrer Ideen mit jeweils 30.000 Euro unterstützt. „Neben der Finanzierung und unserer Infrastruktur bieten wir ein maßgeschneidertes Entwicklungsprogramm. Damit bereiten wir die Start-ups auf die verschiedenen Herausforderungen in der Lebensmittelbranche vor“, so Lukas Neuß, der gemeinsam mit Eike Kieras die Berliner Filiale gegründet hat.

Kitchentown-Gründer Lukas Neuß (3. v. r.) und Eike Kieras (2. v. l.) mit ihrem Berliner Team

Förderung nachhaltiger und gesunder Lebensmittel

Alle vier ausgewählten Unternehmen wollen laut Kitchentown zu einer nachhaltigeren und gesünderen Lebensmittelwirtschaft beitragen. So arbeitet Zveetz an veganen und zuckerfreien Desserts und Easip an alkoholfreien Destillaten für Cocktails und Longdrinks. Mit Getränke-Sticks will hingegen das Start-up heydrate Leitungswasser veredeln und damit energieaufwendige Getränketransporte reduzieren und Müll vermeiden. Das vierte Start-up, Oat Concept, tüftelt an Konzepten zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen. Kitchentown nimmt regelmäßig neue Start-ups in sein Förderprogramm auf. Interessenten können ihre Ideen und Konzepte direkt auf der Webseite von Kitchentown vorstellen. An dem Programm können junge Unternehmen teilnehmen, die sich auf personalisierte Ernährung, gesunde und nachhaltige Lebensmittel sowie eine transparente Wertschöpfungskette spezialisiert haben.

Kitchentown ist in Berlin nach Edeka eine weitere Förderschmiede für Start-ups aus der Lebensmittelbranche. Die Supermarktkette hatte 2018 in Berlin-Moabit den Food-Tech-Campus eröffnet.

bb