Frühstücksflocken aus unverkauften Lebensmitteln

Frühstücksflocken aus unverkauften Lebensmitteln

Studenten der Universität Hohenheim haben mit ihren alternativen Frühstücksceralien namens "Banaboom" einen europäischen Wettbewerb gegen Lebensmittelverschwendung gewonnen. 

„Banabooms“ sollen aus Bananen hergestellt werden, die zu reif sind, um noch verkauft zu werden.
„Banabooms“ sollen aus Bananen hergestellt werden, die zu reif sind, um noch verkauft zu werden.

Es ist ein Schritt hin zu weniger Lebensmittelverschwendung: Das Europäische Institut für Innovation und Technologie mit Fokus auf Ernährung (EIT Food) hatte einen Wettbewerb für Master-Studenten und Doktoranden ausgeschrieben. Ziel war es, ein Produkt zu entwickeln, das auf Bananen, Brot und Kartoffeln basiert, die der Einzelhandel aufgrund abgelaufener Mindesthaltbarkeitsdaten wegwerfen würde. Gewonnen hat ein Team der Universität Hohenheim mit seinen „Banabooms“.

Produktidee für unverkäufliche Bananen, Kartoffeln und Brot

Die teilnehmenden Teams informierten sich zunächst im Handel darüber, in welcher Weise die Lebensmittel anfielen, die es zu verwerten galt. Außerdem trafen sie einen Backwarenhersteller, um  seine Arbeitsweise kennenzulernen. Dann ging es daran, eine Produktidee und für diese Idee ein Geschäftsmodell zu entwickeln, einschließlich Verpackung und Vermarktung des Produkts. Partner aus der Industrie standen mit Rat und Tat zur Seite.

Das Team der Universität Hohenheim feiert seinen Sieg.

Das Team der Universität Hohenheim feiert seinen Sieg.

Kroketten, Kuchenriegel und Frühstückscerealien

Eine Jury aus Industrieexperten kürte anschließend den Sieger. Dabei ging es nicht nur um Geschmack und Nährwert der Produkte, sondern auch darum, in welchem Umfang Lebensmittelabfälle vermieden werden können und welches Marktpotenzial die Idee hat. Studenten der University of Reading (UK) hatten Kroketten mit einer Vielzahl Füllungen entwickelt, die aus Kartoffeln und Brotkrumen hergestellt werden. Das Team der belgischen Universität Leuven präsentierte einen kuchenartigen Riegel aus Brot und Bananen. Am meisten überzeugt hat die Jury allerdings das Hohenheimer Produkt „Banaboom“, eine Alternative zu Frühstückscerealien, die auf Bananen basiert und in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen verfügbar ist.

Nächster Schritt: Kommerzialisierung

Mit ihrem Produkt treten die Hohenheimer Studenten nun in einen Start-up-Wettbewerb ein. Dessen Ziel ist es, ein ökonomisches Konzept aufzubauen und Startkapital aufzutreiben, um die ausgereifte Produktidee erfolgreich zu kommerzialisieren. Einer der Industriepartner, die in Belgien und Luxemburg aktive Supermarkt-Gruppe Colruyt, hat bereits Interesse signalisiert.

Das EIT Food mit Sitz in Belgien wurde 2017 gegründet. Es ist eine auf Ernährung spezialisierte europäische Wissens- und Innovationsgemeinschaft, die Forschungsaktivitäten unterstützt, um sie schneller marktfähig zu machen. Daran beteiligt sind auch deutsche Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen. 

bl