Metagenome aus dem Meer im Visier

Metagenome aus dem Meer im Visier

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat im Rahmen des europäischen ERA-Nets "Marine Biotechnologie" eine neue Ausschreibung gestartet.

Algen werden seit langem industriell genutzt.
Algen werden seit langem industriell genutzt. Viele marine Ressourcen sind jedoch noch unentdeckt.

Marine Mikroorganismen wie Algen werden seit langem industriell zur Herstellung von Lebensmittel, Arznei- oder Kosmetikprodukten genutzt. Doch das Potenzial der in den Gewässern lebenden Organismen ist weitaus größer, aber noch weitestgehend unerforscht. Die Europäische Kommission hat 2013 das ERA-Netz Marine Biotechnologie (ERA-MBT) ins Leben gerufen, um Europas marines Ökosystem genauer zu untersuchen und so die „Ressource Meer“ besser zu erschließen und zu nutzen. In dem Konsortium engagieren sich neben dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) weitere 10 Förderagenturen aus fünf europäischen Ländern und Kanada.

Dritte ERA-MBT-Förderrunde gestartet

Im Rahmen des ERA-MBT wurden bereits zwei Bekanntmachungen zu den Themen „Entwicklung von Bioraffinerieprozessen für marine Biomaterialien“ und „BioDiscovery – Bioaktive Moleküle aus dem Meer“ veröffentlicht. Nun hat das BMBF die dritte Ausschreibung gestartet. Sie steht unter dem Motto „Metagenomische Ansätze für die Wertschöpfung aus dem Meer“.

Neue Meeresmikroben als Bioressource

Das neue transnationale Verbundprojekt zielt darauf ab, das Erbmaterial sogenannter nicht-kultivierbarer, mariner Mikroorganismen als Bioressource zu untersuchen, zu identifizieren und zu charakterisieren. Dafür sollen kulturunabhängige Methoden entwickelt und eingesetzt werden, um die genetische Vielfalt mariner Mikroorganismen für Anwendungen und Innovationen in der Biotechnologie und Bioökonomie gewinnbringend zu nutzen. Vorrangiges Ziel der Ausschreibung ist es, neue Enzyme, Metabolite und metabolische Wege mit biotechnologischem Potenzial zu identifizieren.

Antragsfrist endet Anfang März

Neben Hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen können sich auch Unternehmen für eine Förderung bewerben. Jedes Projektkonsortium darf  allerdings maximal aus fünf Partnern  bestehen, wobei drei Partner aus verschiedenen Ländern stammen müssen. Interessenten können ihre Projektskizzen bis 7. März 2017 bei der ERA-Net-Initiative „Marine Biotechnologie“ einreichen. Weitere Informationen zur Ausschreibung erhalten deutsche Antragsteller auch beim Projektträger Jülich.

bb