Von Feldrobotern und Hanffasern
Der kompakte Medienrückblick: Feldroboter gegen Unkraut +++ Wie Medikamente Fische beeinflussen +++ Hanffasern als klimafreundlicher Rohstoff
Landwirtschaft – Die Arbeit auf dem Feld ist oft körperlich anstrengend und einer der Gründe für den Arbeitskräftemangel. Vor diesem Hintergrund entwickelte Rodja Trappe einen autonomen Feldroboter, der Unkraut erkennen und entfernen kann, wie die neue Folge „LandSchafft“ in WDR Lokalzeit zeigt. Der Feldroboter befindet sich derzeit in der Erprobungsphase und soll künftig vollständig selbstständig einsetzbar sein. Im Rahmen eines Feldversuchs in Havixbeck im Norden von Nordrhein-Westfalen wird der Roboter derzeit unter realen Bedingungen getestet. Wie zuverlässig die Technik bereits arbeitet, veranschaulicht der Bericht.
Fischereiwirtschaft – Weltweit sind bis zu 1.000 pharmakologische Substanzen in Flüssen, Seen und Meeren nachweisbar. Diese Wirkstoffe belasten nicht nur Ökosysteme, sie können auch Fischen zum Verhängnis werden, wie eine Studie der schwedischen Universität Umeå im Fachmagazin Science zeigt. In einem Feldexperiment wurden Junglachse über ein Implantat mit dem Psychopharmakon Clobazam versorgt, wie Christian Weber in der Süddeutschen Zeitung schreibt. Die Folge: Obwohl Wasserkraftwerke in Fließgewässern für Fische gewöhnlich eine physische Barriere darstellen, die Angst und Stress verursacht, zeigten Fische, denen das Medikament verabreicht wurde, eine größere Risikobereitschaft: Sie lösten sich von ihrem Schwarm und schwammen schneller durch die kritischen Kraftwerkspassagen als jene Artgenossen, die nicht unter den Psychopharmaka standen. Dieses „Angstmittel“ sei deshalb keineswegs unbedenklich, warnen die Forschenden. Die gemeinsame Fortbewegung im Schwarm biete üblicherweise einen Schutz gegen Fressfeinde, der beim „mutigen Solo-Schwimmen“ entfalle, heißt es.
Landwirtschaft – Hanf ist neben seiner Funktion als Rausch- und Schmerzmittel vielseitig als nachhaltiger Rohstoff einsetzbar. Welches Potenzial in Nutzhanf steckt, zeigt ein Beitrag von Alexander Budde in SWR Kultur. So sind Hanffasern ein vielversprechender Rohstoff, der sich als Dämmstoff im Bauwesen, zur Herstellung emissionsarmer Textilien, aber auch für die Produktion von Formpressteilen in der Automobilindustrie eignet. Darüber hinaus sind Hanfsamen aufgrund ihres hohen Omega-3-Gehaltes als Lebensmittel begehrt. Auch sind Hanfpflanzen recht anspruchslos: Sie wachsen selbst auf kargen Böden, weil ihr Feinwurzelwerk aus den Tiefen Nährstoffe und Wasser holen kann. Forschende messen dem THC-armen Nutzhanf daher ein erhebliches Potenzial bei der Bewältigung ökologischer Herausforderungen wie dem Biodiversitätsverlust und dem Klimawandel bei.