Biotechnologie/Systembiologie

Biogas aus Champignons

Die Tübinger Novis GmbH hat sich der Weiterverarbeitung von und der Energiegewinnung aus Reststoffen verschrieben. So erzeugt sie beispielsweise bereits Biogas aus Stallmist, Hühnerkot, Obst- und Gemüseresten sowie aus Schlachtabfällen. Jetzt soll ein weiterer Reststoff hinzukommen: Champignonkompost (Champost). Im Rahmen des EU-Projektes „Smartmushroom“, das mit 3 Mio. Euro dotiert ist, will das Team um Novis-Geschäftsführer Thomas Helle eine Biogasanlage entwickeln, die mit Champost betrieben wird.

FiBL und IFOAM (2018): The World of Organic Agriculture

Demnach setzt sich der positive Trend der vergangenen Jahre fort. Die Nachfrage nach Bioprodukten nimmt weiterhin zu, immer mehr Produzentinnen und Produzenten wirtschaften biologisch, ausgewertet wurden Zahlen zum Biolandbau aus 178 Ländern.

Das statistische Jahrbuch zum weltweiten Biolandbau wird von FiBL und IFOAM – Organics International gemeinsam herausgegeben. Die Datenerhebung zum Biolandbau weltweit wird vom Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft SECO, dem International Trade Centre (ITC) und der NürnbergMesse unterstützt.

nova-Institut (2019): Europäische Bioökonomie in Zahlen

Eine bereits 2016 vom nova-Institut im Auftrag des Bio-based Industries Consortium (BIC) durchgeführte Studie zeigte erstmals, welche makroökonomischen Effekte die Bioökonomie generiert. Im April 2018 wurde ein Update der Studie mit den Daten für 2014 und 2015 veröffentlicht. Demnach können die Primärsektoren (Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei) sowie Lebensmittel, Getränke, Tabak, Papier und Papiererzeugnisse als vollständig biobasiert betrachtet werden und sind somit vollständig in der Bioökonomie berücksichtigt.

Hohe Leistung ohne Sauerstoff

Die Biotechnologie ist längst kein junges Feld mehr, und doch entstehen immer wieder neue innovative Prozesse, die Aussicht auf eine Marktreife haben, für die aber noch keine industrielle Umsetzungsroutine existiert. Bioelektrochemische Prozesse gehören in diese Sparte neuer biobasierter Umsetzungen. Der Kern der mikrobiellen Bioelektrochemie ist die Interaktion von Mikroorganismen mit Elektroden.

Mit grünen Textilien in die Zukunft

Kleidung aus Baumwolle oder Kunstfasern wie Polyester dominieren seit vielen Jahrzehnten die Modehäuser Europas. Doch Baumwolle verbraucht viel Wasser, und Polyester wird aus Erdöl hergestellt. Noch haben die beiden Klassiker nicht ausgedient, aber sie bekommen Konkurrenz: Die Textilindustrie ist im Wandel und nimmt Kurs in Richtung Nachhaltigkeit. Doch welche neuen nachhaltigen Materialien gibt es?

Givaudan kauft Kosmetiksparte von AMSilk

Das biotechnisch erzeugte Spinnenseideprotein der Firma AMSilk scheint derzeit besonders bei Schweizer Konzernen gefragt zu sein: Nachdem im Januar der Luxusuhrenhersteller Omega eine Zusammenarbeit mit dem Martinsrieder Biotech-Unternehmen bekannt gab, vermeldete nun der weltgrößte Hersteller für Duft- und Geschmackstoffe Givaudan den nächsten Coup: Das Spezialchemie-Unternehmen mit Sitz in Vernier übernimmt das Kosmetikgeschäft der AMSilk GmbH.

Mit Algen salzige Abwässer reinigen

Die Nachfrage nach Makroalgen wächst weltweit: Die Wasserpflanzen werden als Lebensmittel und Futtermittel gezüchtet, aber ebenso wegen ihrer bioaktiven Inhaltsstoffe für die Herstellung von Kosmetika, Nahrungsergänzungsmitteln oder als Zusatzstoffe im Tierfutter genutzt. Besonders verbreitet ist die Algenzucht in China, wo die Alge Laminaria einen Schwerpunkt bildet.

KI revolutioniert Proteinanalyse

Proteine bilden die Grundlage aller Prozesse in lebenden Zellen. Um diese Prozesse zu verstehen, ist es wichtig, die beteiligten Proteine zu identifizieren und auch zu erkennen, wann sie von der Norm abweichen und so möglicherweise ursächlich für Krankheiten sind. Forscher der TU München haben nun ein Verfahren entwickelt, mit dem große Mengen Proteine mit bislang unerreichter Verlässlichkeit analysiert werden können. Bislang ist die Massenspektrometrie (MS) das bioanalytische Verfahren der Wahl, um Proteine zu identifizieren.

Pluripotente Stammzellen vom Schwein

Paukenschlag in der Stammzellforschung bei Nutztieren: Wissenschaftler vom Friedrich-Löffler-Institut (FLI) in Mariensee haben gemeinsam mit Kollegen aus Großbritannien und China bei Schweinen eine besonders entwicklungsfähige Variante von pluripotenten Stammzellen erzeugt: Mithilfe einer speziellen Nährlösung haben die Forscher embryonale Stammzelllinien (ES) mit „erweitertem Potenzial“ aus Schweineembryonen gewonnen (Expanded Potential Stem Cells, EPSCs).