unspezifisch

Mikrobenkräfte präzise messen

Ob auf Gesteinen und Pflanzen, an Schiffsrümpfen oder auf Zähnen: Biofilme sind allgegenwärtig und werden nicht selten als störend empfunden. Beeindruckend ist jedoch die Kraft dahinter, mit der Zellen und Mikroorganismen auf den verschiedensten Oberflächen haften oder sich in Richtung Nahrungsquelle bewegen: Mit einer Größe von meist nur einigen Nanonewton ist sie so winzig, dass sie schwer messbar ist.

Cyanobakterien besser nutzen

Cyanobakterien gehören zu den ältesten Lebensformen der Erde. Sie gelten als Erfinder der pflanzlichen Photosynthese und sind heute ein wichtiger Naturstoff, um Peptide, Aminosäuren oder Vitamine herzustellen. Einst wurden sie als Blaualgen bezeichnet und den Algen zugeordnet. Mittlerweile gehen Forscher aber davon aus, dass diese Millionen Jahre alten Organismen einen eigenen Bakterienstamm repräsentieren. Etwa 1.500 Arten sind bekannt. Einige davon gehören zum Repertoire des Leibniz-Instituts DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH.

Uni Bayreuth (2018): Plastikkontamination von Ackerboden

Wissenschaftler der Universität Bayreuth untersuchten erstmals einen durch konventionelle Landwirtschaft genutzten Acker auf Kunststoffe. Zur Düngung des Ackers wurde in den letzten fünf Jahren ausschließlich Stallmist von Kühen und Schweinen sowie Stickstoffdünger verwendet. Auch kamen bei der Bewirtschaftung keine Gewächshäuser aus Kunststoff, Mulchfolien oder andere plastikhaltige Hilfsmittel zum Einsatz. Dennoch wurde eine deutliche Kontaminierung des Ackerlandes durch Makro- und Mikroplastik festgestellt.

Neuer Photorezeptor in Algen entdeckt

Die Optogenetik hat sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen und äußerst aufschlussreichen Werkzeug der biologischen Forschung entwickelt. Dabei werden mithilfe von lichtsensitiven Proteinen Ionenkanäle gesteuert. Trifft Licht mit einer bestimmten Wellenlänge auf solche Photosensoren, öffnen oder schließen sich diese Kanäle und beeinflussen so die Signalübertragung von Zelle zu Zelle. In der Neurobiologie konnten auf diesem Weg bereits detaillierte Zusammenhänge zwischen der neuronalen Aktivität und bestimmten Verhaltensmustern geklärt werden.

Kunststofffolien recyceln

Joghurtbecher oder Plastikflaschen zu recyceln ist heutzutage problemlos möglich. Sie bestehen meist aus einem Polymer wie Polyethylenterephthalat -kurz PET-, das zu Granulat verarbeitet und wiederverwendet werden kann. Viele Lebensmittelverpackungen aus Kunststoff bestehen jedoch aus Mehrschichtlaminatfolien. Diese Verbundstoffe setzen sich aus verschiedenen Polymeren wie PET und Polypropylen (PP) sowie Aluminiumlagen zusammen und sorgen beispielsweise dafür, dass Lebensmittel vor Licht oder Sauerstoff geschützt sind.

Die Bioökonomie neu vermessen

Der Übergang von einer auf fossilen Ressourcen basierenden Wirtschaftsweise hin zu einem nachhaltigen, biobasierten Wirtschaften muss vermessen und beobachtet werden, um diesen Prozess bewerten und angemessen steuern zu können. Ein möglichst kontinuierliches Monitoring soll eine Daten- und Wissensbasis schaffen, mit der sich Fortschritte, aber auch Fehlentwicklungen und Risiken sichtbar machen lassen.

Tierversuch-Register gestartet

Für die Herstellung von Kosmetika gilt innerhalb der EU seit 2016 ein striktes Tierversuchsverbot. Um Nebenwirkungen neuer Wirkstoffe zu testen, sind Tierversuche jedoch oft noch unverzichtbar - auch weil es bisher an alternativen Testverfahren fehlt. Multiorgan-Chips, auf denen im Miniformat beispielsweise Leber oder Niere abgebildet sind, sind vielerorts in der Entwicklung und könnten künftig helfen, Tierexperimente auf ein Mindestmaß zu begrenzen.

ERA-Net BlueBio COFUND

Die Netzwerkpartner verfolgen das Ziel, die Erschließung biotechnologischer Potenziale und Chancen auch von bisher unentdeckten biologischen Ressourcen aus süß- und salzwasserhaltigen Gewässern sowie die nachhaltigen Nutzungs- und Verwertungsmöglichkeiten aquatischer Biomasse entlang der gesamten Wertschöpfungskette voranzutreiben.

Nadelhölzer älter als gedacht

Nadelbäume und Samenfarne gehören zu den ältesten Pflanzengruppen überhaupt. Nach bisherigen Erkenntnissen entstanden diese im sogenannten Erdmittelalter, dem Mesozoikum, das vor etwa 250 Millionen Jahren begann und vor rund 66 Millionen Jahren endete. Nun haben Paläobotaniker der Wilhelms-Universität Münster (WWU) an der Ostküste des Toten Meeres in Jordanien Pflanzenfossilien entdeckt, die zwar Merkmale der Pflanzen aus diesem Zeitalter tragen, aber bereits aus dem Perm stammen, also dem Vorgänger des Erdmittelalters.