Tierversuch-Register gestartet

Tierversuch-Register gestartet

Anfang Januar ist am Deutschen Zentrum zum Schutz von Versuchstieren das neue Register für Tierversuche online gegangen. Es soll helfen, unnötige Experimente mit Tieren zu vermeiden. 

Das Register für Tierversuche soll die Wissenschaft stärken und helfen, Tierversuche auf ein Mindestmaß zu begrenzen.

Für die Herstellung von Kosmetika gilt innerhalb der EU seit 2016 ein striktes Tierversuchsverbot. Um Nebenwirkungen neuer Wirkstoffe zu testen, sind Tierversuche jedoch oft noch unverzichtbar - auch weil es bisher an alternativen Testverfahren fehlt. Multiorgan-Chips, auf denen im Miniformat beispielsweise Leber oder Niere abgebildet sind, sind vielerorts in der Entwicklung und könnten künftig helfen, Tierexperimente auf ein Mindestmaß zu begrenzen.

Mehr Transparenz und Qualität in der Forschung

Hier setzt auch das neue Register für Tierversuche „Animal Study Registry“ an, das am 7. Januar dieses Jahres am Deutschen Zentrum zum Schutz von Versuchstieren (Bf3R) am Bundesinstitut für Risikobewertung gestartet ist. Forschende weltweit können hier ihre wissenschaftlichen Studien mit Tieren von Beginn an dokumentieren und stellen so die gewonnenen Informationen anderen Wissenschaftlern zur Verfügung. „Mit diesem Register verbessern wir die Transparenz und Qualität der Forschung. Zugleich helfen wir, unnötige Tierversuche zu vermeiden“, sagt Andreas Hensel, Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung.

Unbequeme Ergebnisse gewünscht

Das Online-Register ist frei zugänglich, die Registrierung freiwillig. Das Register zielt zudem ausdrücklich nicht nur auf Erfolgsmeldungen ab. Auch Studien mit unbequemen Ergebnissen sollen hier eine Plattform finden, damit sich ein umfassenderes und „ungeschöntes“ Bild ergibt und Irrwege in der Forschung vermieden werden. Von der Online-Dokumentation versprechen sich die Initiatoren eine zielgerichtetere Planung von Tierversuchen, nachvollziehbarere Ergebnisse und eine Anhebung des wissenschaftlichen Standards. Durch die Veröffentlichung der Studien könnten Tierversuche eingespart und der Tierschutz verbessert werden.

Vorklinische Forschung verbessern

Das Register für Tierversuche ist nicht nur für klinische Studien offen, sondern soll auch eine Plattform für die vorklinische Forschung sein. Und letztlich sollen nicht nur Wissenschaftler, sondern auch Patienten von dem neuen Tierversuchsregister profitieren, da das Wissen aus Tierversuchen noch immer die Basis für Medikamententests am Menschen ist. Die frei verfügbaren Informationen aus der Datenbank könnten demnach das Risiko von Komplikationen und Nebenwirkungen bei Medikamenten senken.

bb