Wissenschaftler der Universität Bayreuth untersuchten erstmals einen durch konventionelle Landwirtschaft genutzten Acker auf Kunststoffe. Zur Düngung des Ackers wurde in den letzten fünf Jahren ausschließlich Stallmist von Kühen und Schweinen sowie Stickstoffdünger verwendet. Auch kamen bei der Bewirtschaftung keine Gewächshäuser aus Kunststoff, Mulchfolien oder andere plastikhaltige Hilfsmittel zum Einsatz. Dennoch wurde eine deutliche Kontaminierung des Ackerlandes durch Makro- und Mikroplastik festgestellt.
Insgesamt konnten sechs verschiedene Kunststoffsorten identifiziert werden: Bei 68% aller Makroplastikteile handelt es sich um Polyethylen, gefolgt von Polystyrol (14%), Polypropylen (8%) und PVC (5%). Der am häufigsten gefundene Kunststoff Polyethylen wird besonders oft als Einwegverpackung, zum Beispiel für Lebensmittel, verwendet.
Stichprobenartig wurde die Ackerfläche auch auf Mikroplastik untersucht – auch hier wurde man fündig. Pro Kilogramm Trockengewicht enthielt der Ackerboden durchschnittlich 0,34 Mikroplastikteilchen. Hochgerechnet bedeutet dies, dass sich in einem Hektar des Ackerbodens mindestens 150.000 Mikroplastikteilchen befanden, dies obwohl die Untersuchungsfläche in den letzten Jahren einer vergleichsweise geringen Verwendung von Plastik ausgesetzt war.