unspezifisch

Bioökonomie im Rampenlicht

Klimawandel, knapper werdende Ressourcen und eine stetig wachsende Weltbevölkerung sind globale Herausforderungen, die ein Umdenken auf allen Ebenen erfordern, um Ernährung und Lebensstandard der Menschen auch in Zukunft zu sichern. Die Bioökonomie bietet dafür Lösungsansätze. Sie setzt auf biologische Ressourcen wie Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen sowie nachhaltige Verfahren und geschlossene Stoffkreisläufe, um Ressourcen und Umwelt zu schonen.

Artenvielfalt per DNA-Check erfassen

Jeder kennt Strichcodes (Barcodes), die alle Produkte im Handel kennzeichnen. Analog dazu sind bestimmte DNA-Abschnitte im Genom von Organismen, sogenannte DNA-Barcodes, für jede Art einzigartig. Das genetische Barcoding gilt als die Zukunftstechnologie für die Erfassung der globalen Biodiversität. Die Bonner Zoologin Vera Rduch ist Koordinatorin der Initiative German Barcode of Life (GBOL).

Verpackung

Perfekter Kreislauf

Eine mögliche Alternative präsentierte ein junges schwäbisches Unternehmen mit dem Bee-Paper. Das grünlich-gelbliche, feste Papier besteht ausschließlich aus den nachwachsenden Rohstoffen Gras, Holz und Bienenwachs. Bei seiner Produktion werden nicht nur Wasser und Energie gespart. Es werden auch keine Chemikalien eingesetzt und der CO2-Ausstoß wird gesenkt, aufgrund der kürzeren Rohstofftransportwege.

Europäischer Bioökonomie-Fonds auf Kurs

Der European Circular Bioeconomy Fund (ECBF) nimmt weiter Formen an: Die Europäische Kommission und die Europäische Investitionsbank (EIB) haben Ende November bekanntgegeben, wer den Wachstumsfonds lenken wird: Demnach wird die Investmentbank Hauck & Aufhäuser Fund Services S.A. das Fondsmanagement übernehmen. Leiter der ECBF Management GmbH mit Sitz in Luxemburg wird Michael Brandkamp, der langjährige Geschäftsführer des High-Tech Gründerfonds (HTGF).

Agora Energiewende (2019): Klimaneutrale Industrie

Die Grundstoffindustrie ist ein Pfeiler des Wohlstands in Deutschland, sie garantiert Wertschöpfung und steht für 550.000 Arbeitsplätze. Da Deutschland jedoch bisher keine dezidierte Klima- und Innovationspolitik für die Grundstoffindustrie verfolgt, droht, so die Studie, ein massiver Investitionsrückgang in diesem Wirtschaftszweig. Denn Investitionen in die alten, CO2-intensiven Technologien sind angesichts des Ziels der Klimaneutralität bis 2050 nicht erfolgversprechend.

StartGreen Award an vier Start-ups

„Der aktuelle Green Startup Monitor des Borderstep Instituts hat es wieder bestätigt: 6.000 grüne Start-ups und damit 26% aller innovativen Gründungen in Deutschland zeigen, dass die grüne Gründerszene mittlerweile zu den wirtschaftlich bedeutendsten Bereichen des deutschen Gründungsökosystems zählt und ein Motor für Umwelt- und Klimaschutz ist“, erklärt Klaus Fichter, Leiter des StartGreen Awards und Direktor des Borderstep Instituts für Innovation und Nachhaltigkeit.

Neuer Blick auf CO2-Bilanz der Ozeane

Wenn Phytoplankton – einzellige Algen – stirbt, bleibt in dessen Zellen unter anderem Glycolsäure zurück, die marine Mikroorganismen als Nahrung verwenden. Global betrachtet summiert sich diese Glycolsäure zu einem Gewicht von rund einer Milliarde Tonnen pro Jahr. Wie es mit dem Kohlenstoff aus der Glycolsäure im Stoffwechsel der Mikroorganismen weitergeht, war bislang unbekannt, spielt aber eine wichtige Rolle, um Modelle des Kohlenstoffkreislaufs weiter zu präzisieren.

Kompostierbare Faserplatte entwickelt

Faserplatten werden aus Holz, Sägenebenprodukten oder Resthölzern hergestellt. Außerdem sind sie recyclingfähig. Das macht sie aus bioökonomischer Sicht eigentlich zu nachhaltigen Bauteilen für die Möbelindustrie und den Innenausbau. Allerdings kommen bei der Herstellung der Platten Harze zum Einsatz, um die Holzstücke zu verbinden. Meist enthalten diese Harze Formaldehyd oder Isocyanate – beides gesundheitsschädliche Stoffe, die obendrein verhindern, dass Faserplatten kompostiert werden können.