Europäischer Bioökonomie-Fonds auf Kurs

Europäischer Bioökonomie-Fonds auf Kurs

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die EU-Kommission haben wichtige Details zu dem bis zu 250 Mio. Euro schweren Fonds zur Biokreislaufwirtschaft bekanntgegeben.

Die EIB hat das Fondsmanagement für den Biokreislaufwirtschaft-Fonds bestellt.

Der European Circular Bioeconomy Fund (ECBF) nimmt weiter Formen an: Die Europäische Kommission und die Europäische Investitionsbank (EIB) haben Ende November bekanntgegeben, wer den Wachstumsfonds lenken wird: Demnach wird die Investmentbank Hauck & Aufhäuser Fund Services S.A. das Fondsmanagement übernehmen. Leiter der ECBF Management GmbH mit Sitz in Luxemburg wird Michael Brandkamp, der langjährige Geschäftsführer des High-Tech Gründerfonds (HTGF).

Zielvolumen von 250 Mio. Euro angepeilt

Der neue Fonds will private Investitionen in Innovationen für die biobasierte Kreislaufwirtschaft fördern und schafft den Zugang zu Finanzmitteln – in Form von Eigen-, Fremd- oder Quasi-Eigenkapital – für Unternehmen und Projekte zu Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft unterschiedlicher Größe.

Ziel des Instruments ist es, die Finanzierungslücke innovativer Projekte von der Demonstrations- bis zur Kommerzialisierungsphase zu überbrücken. Das ECBF-Management wird Mittel von öffentlichen und privaten Investoren mit einem Zielvolumen von 250 Mio. Euro einsammeln. Bereits im ersten Quartal 2020 soll das Ziel erreicht werden, heißt es in der Mitteilung der EIB.

Der Löwenanteil stammt von der EIB

Als Hauptinvestor fungiert die EIB. Sie wird den Fonds mit bis zu 100 Mio. Euro ausstatten, die aus dem Budget der EU-Finanzierungsinitiative InnovFin stammen. Zu den weiteren potenziellen Investoren zählen nationale Förderbanken in EU-Ländern, Industrieinvestoren und weitere Finanzinvestoren. Die Einrichtung des Fonds ist auch Teil der neuen Bioökonomie-Strategie der Europäischen Kommission. Hier ist noch von der Circular Bioeconomy Thematic Investment Plattform die Rede.

Carlos Moedas, der bis Ende November für Forschung, Wissenschaft und Innovation zuständige EU-Kommissar, sagte: „Eine nachhaltige Bioökonomie hat das Potenzial, eine wichtige Rolle für den europäischen Green Deal zu spielen. Das wird uns helfen, unsere Ziele in den Bereichen Umwelt, Klima und Biodiversität im Einklang mit den UN-Nachhaltigkeitszielen zu erreichen. ECBF wird die Finanzierungslücken schließen und private Investments anziehen, die biobasierte Innovationen näher in Richtung Markt bringen.“

Große Chancen in einer Industrie im Wandel

„Mit dem ECBF haben wir einen wichtigen Meilenstein erreicht, um sicherzustellen, dass bahnbrechende Projekte in diesem Sektor die erforderliche Finanzierung erhalten“, sagte der für Landwirtschaft und Bioökonomie zuständige Vizepräsident der EIB, Andrew McDowell.

Michael Brandkamp, der Leiter des ECBF, sagte: „Es ist eine große Ehre und Privileg sowie eine unternehmerische Verpflichtung für uns, von der EIB ausgewählt zu werden, um diese sehr wichtige Fondsinitiative zu verwalten. In der sich wandelnden Industrie sehen wir große Finanzierungsmöglichkeiten in Europa, die zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft beitragen. Mit mehr als 30 Jahren Investment-Erfahrung verfügt das ECBF-Team über die richtigen Qualifikationen, um den Fonds professionell zu managen.“ Brandkamp wird für seine neue Aufgabe den High-Tech Gründerfonds verlassen, wie der HTGF auf Anfrage von bioökonomie.de mitteilte. Mehr als 14 Jahre war er HTGF-Geschäftsführer. Der HTGF ist Deutschlands aktivster und größter Frühphaseninvestor von Wagniskapital und richtet sich an junge, innovative Hightech-Start-ups aller Branchen – darunter Unternehmen in den Life Sciences.

pg