Land-/Forstwirtschaft

Green ERA-Hub: Allianzen für innovative Lebensmittel- und Agrarsysteme gesucht

Nachhaltige und effiziente Produktionssysteme in der Landwirtschaft sowie in der Lebens- und Futtermittelherstellung sind von grundlegender Bedeutung auf dem Weg zu einer erfolgreichen Bioökonomie. Vor allem ressourcenschonende Ansätze im Bereich der Düngemittelnutzung spielen dabei eine wichtige Rolle. Vielversprechend sind hier vor allem Verfahren zur Reduzierung der Düngemengen, die Rückgewinnung von Düngesubstanzen aus Abfall- und Nebenströmen der Agrar- und Lebensmittelproduktion sowie biologische Kultivierungsstrategien im Nutzpflanzenanbau.

KWS Saat kooperiert mit Food-Start-up vly

Ob als Fleisch- oder Milchersatz: Hülsenfrüchte wie Erbsen sind wegen ihres hohen Eiweißgehalts gesund und mittlerweile fester Bestandteil vieler pflanzlicher Lebensmittel. Der Verbrauchertrend zu gesunder Ernährung lässt die Nachfrage nach veganen Lebensmitteln weiter steigen. Der Saatgutspezialist KWS Saat SE & Co. KGaA und das Berliner Start-up-Unternehmen VF Nutrition GmbH, besser bekannt unter dem Markennamen vly, haben jetzt eine mehrjährige Entwicklungspartnerschaft vereinbart.

Mikrobielle Kohlenstoffnutzung im Boden verblüffend effizient

Klimawandel und Industrialisierung setzen Ökosysteme weltweit unter Druck – auch die wertvolle Ressource Boden. Vor allem ihre Fähigkeit, wichtige Treibhausgase zu speichern, wird beeinträchtigt. Seit langem ist bekannt, dass Mikroorganismen gerade bei der Umsetzung von organischem Kohlenstoff im Boden eine wichtige Rolle spielen. Wie sich biologische und umweltbedingte Prozesse auf die Kohlenstoffspeicherung in Böden auswirken, war bisher weitgehend unbekannt.

Neue Reislinien sind resistent gegen die Weißblättrigkeit

Die Reiskrankheit Weißblättrigkeit kennen Bäuerinnen und Bauern in Asien und Afrika schon lange. Verursacht wird sie vom Bakterium Xanthomonas oryzae, vielerorts sind erhebliche Ernteverluste die Folge. In Tansania galt der Erreger lange Zeit als unproblematisch – bis 2019. Seitdem erleiden in immer mehr Regionen des afrikanischen Landes die Reisfelder gravierende Schäden durch die Weißblättrigkeit. Ein internationales Forschungsteam mit deutscher Beteiligung will den Vormarsch der Pflanzenkrankheit nun stoppen.

Sensor-Plattform zum ortsspezifischen Bodenmanagement

Seit Jahrtausenden nutzt der Mensch den Boden als Ressource. Doch Bebauung, Klimawandel und intensive Landwirtschaft setzen den Böden seit Jahren zu und gefährden damit das ökologische Dienstleistungssystem. Vor allem die intensive konventionelle Bewirtschaftung der Felder schadet Umwelt und Klima gleichermaßen. Dazu zählen intensive Bodenbearbeitung, einseitige Fruchtfolgen, der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln oder eine nicht an die Standortverhältnisse angepasste Düngung. Ein nachhaltiger Umgang mit der Ressource Boden ist daher wichtiger denn je.

So reguliert das Protein TOR das Wurzelwachstum

Ohne Wurzeln könnten die meisten Pflanzen nicht existieren: Sie verankern die Pflanze nicht nur sicher im Boden, sondern versorgen sie mit Wasser und Nährstoffen. Das Wurzelwachstum in seiner Form und Größe beeinflussen zu können, würde der Pflanzenzüchtung daher ermöglichen, robustere und ertragsstärkere Nutzpflanzen zu erzeugen. Ein erster Schritt auf diesem Weg könnte eine Studie eines internationalen Forschungsteams sein, das nun die molekularen Abläufe beim Wurzelwachstum der Modellpflanze Ackerschmalwand (Arabidopsis thaliana) weiter aufgeklärt hat.

TRANSCEND: Neue Allianz für Pflanzenforschung gestartet

Das überregionale Zentrum für Translationale Pflanzenbiodiversitätsforschung (TRANSCEND) ist eine Initiative des nordrhein-westfälischen Exzellenzclusters für Pflanzenwissenschaften (CEPLAS) und des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben. In der neuen Forschungsallianz bündeln die Spitzenforschungseinrichtungen ihre herausragenden Kompetenzen, Ressourcen und Infrastrukturen. Die Allianz soll den Forschungsstandort Deutschland stärken und die Pflanzenforschung international konkurrenzfähiger machen.

„Bei Umweltstress verlieren Pflanzen die Kraft zur Selbstverteidigung“

Pflanzen haben im Laufe der Evolution gelernt, mit ihrer Umwelt zu kommunizieren und sich vor Bedrohungen zu schützen. Ihre Fähigkeit zur Anpassung und damit zum Überleben fasziniert Nicole van Dam. Ihre Forschung widmet die Biologin daher der Biokommunikation der Pflanzen, um den Gemüseanbau nachhaltiger zu machen. Als Expertin für chemische Pflanzenökologie interessiert sie sich dabei vor allem für die chemische Zusammensetzung von Naturstoffen und Genen, die den „natürlichen Selbstverteidigungsprozess“ der Pflanze bestimmen.

Biobasiertes Mulchverfahren für den Gemüsebau

Die Landwirtschaft ist vielerorts auf Pflanzenschutzmittel angewiesen. Sie sollen Erträge und damit die Versorgung der Menschen mit Lebensmitteln sichern. Doch der Einsatz von Pestiziden ist umstritten, weil diese nicht nur Schädlingen den Garaus machen, sondern auch Mensch und Natur schaden. In einem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Projekt wird daher an einer umweltfreundlichen Alternative zum Herbizid-Einsatz im Gemüsebau geforscht.