Chemie

Forschung für nachhaltige In-vitro-Produktion

Die Weltbevölkerung wächst und damit auch die Nachfrage nach Fleischprodukten. Doch die konventionelle Fleischproduktion – insbesondere die Tierhaltung – steht wegen ihrer negativen Folgen für Umwelt und Klima seit langem in der Kritik. Themen wie Tierwohl und Umweltschutz lassen Verbraucherinnen und Verbraucher zudem immer öfter zu Fleischalternativen greifen und beflügeln damit die Entwicklung von Ersatzprodukten wie In-vitro-Fleisch. Hier werden Muskelstammzellen von Huhn oder Rind in der Petrischale kultiviert, ohne ein Tier zu töten.

Hitzebeständigkeit von Enzymen exakt vermessen

Biologisch abbaubare Kunststoffe sind oft längst nicht so schnell und einfach aus der Umwelt verschwunden, wie es ihr Name verspricht. Viele Kunststoffe werden nur sehr langsam oder unvollständig von Mikroorganismen zersetzt. Forschende der Universität Bayreuth haben nun einen neuen Ansatz entwickelt, der dieses Problem lindern könnte: Sie integrieren schon bei der Herstellung Enzyme in den Kunststoff, die später in Klär- oder Kompostieranlagen das Material effektiv abbauen.

Traceless: Praxistest für pflanzenbasierte Sockenhaken

Kleiderhaken bestehen in der Regel aus konventionellen Kunststoffen. Bis zu zehn Milliarden Stück werden weltweit davon jedes Jahr produziert, um Textilien wie Socken, Mützen oder Tücher in Modehäusern zu präsentieren. Recycelt wird davon nur ein geringer Teil. Vor allem Einweghaken sind aufgrund ihrer Größe eine Herausforderung für das Recycling. Doch das könnte sich bald ändern: Mit einem Textilhaken aus pflanzenbasierten Biopolymeren startet traceless materials nun den Praxistest für das erste Pilotprodukt.

Wie sich Pflanzen vor oxidativem Stress schützen

Pflanzen benötigen Eisen für grundlegende Stoffwechselprozesse wie Photosynthese und Zellatmung. Ungünstige Umweltbedingungen wie Trockenheit setzen Pflanzen unter Stress. Reaktive Metallionen verschärfen den oxidativen, zellschädigenden Stress auf die Pflanzen. Pflanzen müssen daher den Gleichgewichtszustand (Homöostase) der Mikronährstoffe regulieren, auch die von Eisen.

Klebstoffe auf Knopfdruck entkleben

Ob Kaffeebecher, Verpackungen, Flugzeugflügel oder Smartphones: in den allermeisten Alltagsprodukten stecken heutzutage Klebstoffe, die traditionell ein Leben lang halten sollen. Viele dieser Klebeverbindungen sind mittlerweile so stabil und verbinden unterschiedlichste Werkstoffe. So etwa Glas mit Kunststoff, Holz mit Metall oder Aluminium mit Stahl.

Leibniz-Preise für Bioökonomie-Forschende

Mit einem Preisgeld von jeweils 2,5 Mio. Euro ehrt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) jährlich herausragende wissenschaftliche Leistungen auf den verschiedenen Forschungsgebieten. In diesem Jahr geht die begehrte Auszeichnung an vier Wissenschaftlerinnen und sechs Wissenschaftler. Zu den Preisträgerinnen und Preisträgern des Gottfried Wilhelm Leibniz-Preises 2023 gehören auch zwei Wissenschaftlerinnen und ein Wissenschaftler aus der Bioökonomie-Forschung.

Proteinfutter aus der On-Farm-Bioraffinerie

Pflanzliche Roh- und Reststoffe aus Agrar- und Forstwirtschaft sind für eine nachhaltige Bioökonomie Ausgangsstoffe mit enormem Potenzial. Neben Abfällen wie Rinde, Holzreste, Stroh oder Gras zählen auch jene Pflanzen dazu, die auf Wiesen und Weiden wachsen. Den sogenannten Grünlandschnitt für die Bioökonomie im Sinne der Kreislaufwirtschaft nutzbar zu machen, steht seit einiger Zeit im Fokus des Projektes ProGrün.