Agrarwissenschaften

Blasentang und der Klimawandel

Die steigende CO2-Konzentration in der Atmosphäre wirkt sich im Meer aus: Auch hier erhöht sich der CO2-Gehalt, was mehr Kohlensäure und damit einen niedrigeren pH-Wert bedeutet. Der Nährstoffgehalt ändert sich ebenso wie die Sauerstoffversorgung. Forscher des GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel wollten wissen, wie sich diese Veränderungen auf eine der wichtigsten Meeresalgen, den Blasentang auswirken. Diese Braunalge ist eine Schlüsselart in Küstenökosystemen und hat großen Anteil an der Kohlenstoffbindung im Meer.

Der Agrarökonom

Nahrungsmittel, Futtermittel, Rohstoff und Einkommensquelle auf der einen Seite, Umweltschäden, Gesundheitsprobleme und Armutsfalle auf der anderen Seite: Es gibt wohl wenige Bereiche der Gesellschaft, die so stark sowohl mit Lösungen wie Problemen assoziiert sind, wie die Landwirtschaft. Matin Qaim kommt nicht vom Bauernhof, und doch war für ihn schon als Jugendlicher klar, dass er Agrarwissenschaften studieren würde. Heute ist Qaim einer der renommiertesten deutschen Professoren auf den Gebieten Agrarökonomie und ländliche Entwicklung.

Auf dem Jobcenter gedeihen Obst und Gemüse

Die Urbanisierung schreitet voran: Bis 2050 könnten 75% der Weltbevölkerung in Städten leben, schätzen die Vereinten Nationen. Doch um diese Menschen regional mit Lebensmitteln zu versorgen, fehlen die Anbauflächen. Das Fraunhofer UMSICHT-Institut in Oberhausen hat dazu das inFARMING-Konzept entwickelt, das die Landwirtschaft in die Stadt holt. Auf dem Dach des neuen Oberhausener Jobcenters wurde dieses Konzept jetzt in die Praxis umgesetzt.

Maniok mit dickeren Wurzeln züchten

Für eine Milliarde Menschen ist Maniok ein wichtiges Grundnahrungsmittel. Doch anders als bei den ebenfalls wichtigen Kohlenhydratquellen Mais, Weizen und Reis wurde Maniok weniger erforscht und züchterisch kaum optimiert. Ein internationales Forschungsprojekt unter Leitung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) arbeitet seit fünf Jahren daran, dies zu ändern, und hat nun für weitere fünf Jahre eine Zuwendung der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung erhalten, diesmal über zehn Mio. Euro.

Veränderungen im Wasserhaushalt vorhersagen

Wie verändert sich der Wasserhaushalt einer Landschaft, wenn sich deren Nutzung oder das Klimaverändern? Auf diese Frage gibt es ein neues Modell Antworten, das von Forschern des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) entwickelt worden ist. Mit Hilfe dieses Prognosewerkzeugs soll die Widerstandsfähigkeit der Landschaften gegen Extremereignisse wie Dürren oder Überflutungen gestärkt werden.

Testlauf für die Waldaktie

Ein Drittel der Landesfläche Deutschlands ist von Wald bedeckt, EU-weit sind es sogar mehr als 40%. Echte Urwälder gibt es europaweit nur noch sehr wenige, selbst „naturbelassen“ sind in Deutschland lediglich rund 1% der Waldfläche. Dabei sind Wälder wichtige Orte der Artenvielfalt und binden das Treibhausgas Kohlenstoffdioxid. Dass die Nutzung von Wäldern nachhaltig erfolgen kann – und das nicht nur um Holz zu gewinnen – haben inzwischen zahlreiche Projekte demonstriert.

Bioökonomie-Forum in Brüssel

Bis zu 500 Teilnehmer werden auf dem „Europäischen Forum für industrielle Biotechnologie und Bioökonomie“ (EFIB) in Brüssel erwartet. Anfang Oktober wird es sich hier zwei Tage lang um innovative Ansätze für eine biobasierte Wirtschaft drehen. Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft – darunter auch zahlreiche deutsche Bioökonomie-Experten – ­wollen darüber diskutieren, wie die Industrie künftig nachhaltiger gestaltet werden kann.

INSECTA mit Besucherrekord

Die Fachkonferenz INSECTA wächst weiter. Mehr als 270 Teilnehmer aus 40 verschiedenen Ländern trafen sich am 5. und 6. September in Potsdam, um über Mehl- und Buffalowürmer, Grillen, Heuschrecken und Artgenossen zu sprechen. Die Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft treffen sich jährlich, um über die aktuellsten technischen, rechtlichen, wirtschaftlichen, ökologischen und ethischen Entwicklungen bei der Produktion und Nutzung von Insekten als Futter- und Lebensmittel sowie für den Non-Food-Bereich zu diskutieren.

Neues Mikrobiom-Zentrum in Potsdam eröffnet

Gemeinsam mit 200 Gästen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik hat das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. (ATB) am 22. August die Einweihung eines neuen Forschungsgebäudes gefeiert. Mit rund 3.000 Quadratmetern Fläche erweitert der zweigeschossige Neubau die Infrastruktur des ATB um neue Büro-, Labor- und Begegnungsräume und bietet Arbeitsplätze für etwa 60 Mitarbeiter.