Neues Mikrobiom-Zentrum in Potsdam eröffnet
Für 19 Mio. Euro ist am Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB) ein Forschungsneubau entstanden.
Gemeinsam mit 200 Gästen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik hat das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. (ATB) am 22. August die Einweihung eines neuen Forschungsgebäudes gefeiert. Mit rund 3.000 Quadratmetern Fläche erweitert der zweigeschossige Neubau die Infrastruktur des ATB um neue Büro-, Labor- und Begegnungsräume und bietet Arbeitsplätze für etwa 60 Mitarbeiter.
Räume für die Mikrobiom-Analysen
Die neuen Labore eröffnen dem ATB insbesondere verbesserte Möglichkeiten der molekularbiologischen Forschung im Bereich des Mikrobiom-Managements. Für die Gesamtbaukosten in Höhe von rund 19,1 Mio. Euro kamen Bund und das Land Brandenburg gemeinsam auf. Insgesamt stehen mit dem Neubau 25 Labore und 23 Büros, ein 330 Quadratmeter großer teilbarer Konferenzraum, zwei Seminarräume sowie eine 125 Quadratmeter große Caféteria zur Verfügung.
Ministerialrat Bernhard Polten, Referatsleiter im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), verwies beim Festakt auf die aktuellen gesellschaftlichen Anforderungen an die landwirtschaftliche Forschung: „Klimawandel, Umweltbelastungen aus der Landwirtschaft, eine bedrohte Biodiversität – diese globalen Herausforderungen erfordern neue Strategien und Lösungsansätze. Die Ausrichtung der ATB-Forschung auf Bioökonomie, Agrarinformatik und Mikrobiologie bietet hier hohes Potenzial. Beispielsweise lässt der Einsatz von Hightech in der mikrobiellen Diagnostik neue Erkenntnisse nicht nur für Biokonversionsprozesse erwarten, sondern auch für die Lebensmittelsicherheit.“
Leibniz-Gemeinschaft setzt auf Bioökonomie-Forschung
Sebastian Lentz, Vizepräsident der Leibniz-Gemeinschaft und Direktor des Leibniz-Instituts für Länderkunde (IfL) Leipzig hob die Schlagkraft der Bioökonomie-Forschung in seinem Forschungsverbund hervor. Zusammen mit anderen Leibniz-Instituten bilde das ATB ein Kompetenzcluster im Bereich nachhaltiger landwirtschaftlicher und aquatischer Produktionssysteme. Die kommissarische wissenschaftliche Direktorin des ATB, Annette Prochnow, stellte bei der Einweihung auch den Namen des neuen Gebäudes vor. Es wird den Namen CIRCLE tragen – „trotz oder gerade wegen seines quadratischen Grundrisses”. CIRCLE steht für ‚Center for Research and Communication in a Circular BioEconomy’. Prochnow weiter: „Das Ziel einer bioökonomische Kreislaufwirtschaft ist ambitioniert. Unsere Forschung mag gelegentlich der Quadratur des Kreises ähneln, aber wir halten Bioökonomie nicht für eine unlösbare Aufgabe. Wir werden die ausgezeichneten Möglichkeiten dieser neuen Infrastruktur nutzen, um zu ihrem Gelingen beizutragen.”
ml/pg