Agrarwissenschaften

Plantix-App auf Expansionskurs

Pflanzenkrankheiten und Schädlingsbefall sorgen weltweit für enorme Ertragseinbußen. Experten zufolge gehen jährlich etwa 30% dadurch verloren. Das Berliner Start-up Peat hat 2016 eine App entwickelt, mit der Landwirte Pflanzenkrankheiten, aber auch Nährstoffmangel und Schädlinge frühzeitig erkennen können. Plantix liefert nicht nur eine Krankheitsdiagnose, sondern benennt Ursachen und zeigt Therapiemaßnahmen auf.

Kräuteranbau im Supermarkt

Sie sehen aus wie zwei große Kühlschränke und stehen eingerahmt von frischen Kräutern im Supermarkt. Doch – noch – lassen sich die Türen der Schränke nicht von den Kunden öffnen. Denn was dort in Berlin und inzwischen auch in weiteren deutschen und europäischen Städten in den Supermärkten steht, sind hydroponische Farmen des Start-ups Infarm. Was daraus erntereif ist und außerhalb der Schränke in den Verkauf kommt, entscheiden die Mitarbeiter.

Feldmaschinen werden autonomer

Wie entwickeln sich Automatisierung und Autonomisierung in der Landwirtschaft? Dieser Frage sind Forscher des Fraunhofer-Instituts für Experimentelles Software Engineering (IESE) gemeinsam mit der Kleffmann-Gruppe nachgegangen. Das Ergebnis: Die Feldarbeit wird immer autonomer. Damit steigt auch die Flächeneffizienz, und die Umweltbelastungen sinken.

Pflanzen virtuell erkunden

Wie funktioniert Photosynthese? Welche Nährstoffe braucht eine Pflanze? Die virtuelle „3D-Reise in die Pflanze – Plant Journey“ gibt Antworten auf solch elementare Fragen – und das auch auf spielerische Weise. Es ist ein etwas anderer Blick auf die Pflanzenforschung, den das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) mit dem Virtual-Reality-Spiel bietet. Das neue Werkzeug setzt nach Angaben der Entwickler erstmals virtuelle und augmentierte Realität zur Visualisierung komplexer biologischer Daten in der Pflanzenforschung ein.

Gartenabfälle optimal nutzen

Zweige, Äste, Blätter, Gräser und andere organische Abfälle landen häufig gemeinsam auf dem Kompost. Doch solche Garten- und Parkabfälle – auch Grüngut genannt – könnten wesentlich besser genutzt werden – sowohl stofflich als auch energetisch. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung, die das Witzenhausen-Institut im Rahmen des Projektes Grün-OPTI durchgeführt hat. Das Vorhaben wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft im Bereich Energetische Biomassenutzung gefördert.

Maiskörner punktgenau düngen

Böden brauchen Dünger, um fruchtbar zu sein und Pflanzen mit Nährstoffen wie Phosphor und Stickstoff zu versorgen. Doch die Düngepraxis der Landwirtschaft steht in der Kritik, nicht zuletzt wegen ihrer negativen Folgen für die Umwelt. Hier das richtige Maß zu finden, wird immer wichtiger. Wissenschaftler des Instituts für Bau- und Landmaschinentechnik der Technischen Hochschule Köln haben mit der Kverneland Group Soest GmbH nun ein neuartiges Verfahren entwickelt, mit dem Mineraldünger eingespart und trotzdem gute Ernteerträge erzielt werden können.

Ausbau digitaler Landwirtschaft

Der Trend der Digitalisierung in der Arbeitswelt hat auch die Landwirtschaft erfasst. Das Land Niedersachsen unterstützt diese Entwicklung mit dem „Zukunftslabor Digitalisierung Agrar“ (ZLA), einem von sechs Konsortien zu unterschiedlichen Anwendungsfeldern der Digitalisierung. Rund 3,7 Millionen Euro stellt das Landesforschungsministerium für das ZLA bereit. Die Koordination liegt bei der Universität Osnabrück.

Mehr Landwirtschaft in Klimamodelle bringen

Architekt wollte er werden, für Soziologie hat er sich eingeschrieben, und heute ist er Professor für Bodenkunde: Der Weg, der Thilo Streck auf seine Forscherkarriere geführt hat, war gewunden, doch das Wissen jenseits der Fachgrenzen kommt dem Biogeophysiker häufig gelegen. „Ich war gerne in Marburg“, erinnert sich der 59-Jährige an seine vier Studiensemester in Soziologie. Aber er habe schon sehr früh gewusst, dass er dieses Fach nicht zu Ende studieren werde: „Das war für mich mehr ein Studium generale. Ich wollte etwas Handfesteres machen.“

Wurzeln beim Trinken beobachtet

Ein Team von Forschenden aus Potsdam, Berlin und Grenoble konnte mit ultraschneller 3D-Neutronenbildgebung den Transport von Wasser im Boden und die anschließende Aufnahme durch die Wurzeln von Lupinen visualisieren. Die ultrakurze Neutronentomographie, die am Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie (HZB) entwickelt wurde, erzeugt alle 1,5 Sekunden eine vollständige 3D-Aufnahme und ist damit siebenmal so schnell wie zuvor.